Aus dem Rathaus

11.07.2023 | Rathaus | 1 Kommentar

Tier­ärzt­li­che Fakul­tät und Gewer­be­ge­biet südlich der B471

Am 10. Juli 2023 fand in Ober­schleiß­heim eine Sonder­sit­zung von Gemein­de­rat und Bauaus­schuss statt. Es ging um die Ände­rung der Flächen­nut­zungs­pläne für die Tier­ärzt­li­che Fakul­tät der LMU und das geplante Gewer­be­ge­biet südlich des Schleiß­hei­mer Kanals und der B471. Auf Beschluss des Gemein­de­rats nach einem Antrag der Grünen wurden diese Vorha­ben wegen ihres erheb­li­chen Umfangs (69 Seiten Beschluss­vor­lage), der den Rahmen der letz­ten regu­lä­ren Gemein­de­rats­sit­zung gesprengt hätte, geson­dert behandelt. 

Vorge­hens­weise: Der Bauaus­schuss disku­tiert und empfiehlt, der Gemein­de­rat disku­tiert und beschließt, auf der Basis der Unter­la­gen, die neben den Stel­lung­nah­men der diver­sen Behör­den und ande­ren Einrich­tun­gen, die bei Ände­run­gen von Flächen­nut­zungs­plä­nen ange­fragt werden müssen, auch die anony­mi­sier­ten Einwen­dun­gen der Bürge­rin­nen und Bürger enthal­ten sowie eine Empfeh­lung der Gemein­de­ver­wal­tung für einen Beschluss. Feder­füh­rend ist das Bauamt. 

Bei der Tier­ärzt­li­chen Fakul­tät gab es keine Einwen­dun­gen, beim Gewer­be­ge­biet mehrere, von Bürgern sowie in der Sitzung von Grünen und ÖDP. Sie betra­fen Erschlie­ßung und Stand­ort, Flächen­fraß, die Folgen für Anwoh­ner, das Verkehrs­auf­kom­men, Natur- und Umwelt­schutz wie auch die grund­sätz­li­che Frage, welchen Nutzen die Planung eines neuen Gewer­be­ge­biets unter den gegen­wär­ti­gen Umstän­den über­haupt hat. Das Thema wurde in der Öffent­lich­keit bereits heftig disku­tiert. Gegen die Verkehrs­füh­rung über St. Huber­tus- und Vete­ri­närstraße und die Teil­fäl­lung der histo­ri­schen Allee an der Vete­ri­närstraße hatte es Proteste auch vom örtli­chen BUND Natur­schutz gegeben. 

Am Ende wurden die Ände­run­gen der Flächen­plan­nut­zung mit gering­fü­gi­gen Ergän­zun­gen gegen die Stim­men von Grünen und ÖDP mit den Stim­men von CSU, SPD, FDP und den Freien Wählern im Gemein­de­rat abge­seg­net. AW

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1 Kommentar

  1. Poli­tik bedeu­tet immer, dass es mehrere Inter­es­sen und mehrere Meinun­gen gibt. Die müssen gegen­ein­an­der abge­wo­gen werden. Und genau dies wurde auf der Sitzung erle­digt. Da wird es schon gele­gent­lich schwie­rig, wenn z.B. eine Einwen­dung eigent­lich im eige­nen Sinne ist, aber dadurch die Maßnahme insge­samt befür­wor­tet werden würde. 

    Wenn wir die Ener­gie­wende und die sozia­len Projekte voran­brin­gen wollen, wird uns das alle Geld kosten. Ein vorran­gi­ges Ziel des Gewer­be­ge­bie­tes ist es, durch einen hoch­wer­ti­gen Tech­no­lo­gie­park Gewer­be­steuer zu erhal­ten. Es wurde in der Debatte gefragt, wass denn da möglich sei. Vieles, und auch wenn man ganz sicher deut­lich unter den 1.6 Mrd der Stadt Mainz blei­ben wird, sieht es die Mehr­heit im Gemein­de­rat als sinn­voll an, das so umzu­set­zen. Im Gegen­satz zu Unter­schleiß­heim wo erst das Gewer­be­ge­biet ange­legt wird und nun nach Gewerbe gesucht wird, läuft es in Ober­schleiß­heim umge­kehrt. Erst werden die Betriebe gesucht und dann wird das Gewer­be­ge­biet Zug um Zug umge­setzt. Damit das zügig erfol­gen kann, müssen vorher einige Fragen grund­sätz­lich im Flächen­nut­zungs­plan und dann im Bebbaungs­plan und später im Bauan­trag geklärt werden.

    Zum Thema des Abwä­gens möchte ich aus einem Arti­kel aus dem Green-Peace-Maga­zin zum Kunming-Mont­real-Abkom­men zitie­ren. Da wird auch die Frage zur Ener­gie­wende gestellt und wie folgt beant­wor­tet: “Das ist in der Tat ein Problem. Klar ist: Fürs Klima und damit auch für den Arten­schutz ist der schnelle Ausbau der Erneu­er­ba­ren unum­gäng­lich. Es passt aber nicht zur Schutz­ge­biets­idee, wert­volle Wälder mit Wind­rä­dern und Moore mit Foto­vol­taik zu über­bauen — sie dürfen keines­falls der Biodi­ver­si­tät scha­den.” Was sich hinter diesem State­ment verbirgt ist eine Prüfung im Einzel­fall. Also Nach­den­ken über die Pros und Cons. Und dafür braucht es den Dialog.

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