Bierernste Fragen
Vernünftiges Trinken will gelernt sein. Millionen Deutsche schlucken heute missbräuchlich Alkohol. Im letzten Jahr mussten deshalb 23.000 Rentner stationär behandelt werden.
Wie heißt es so schön: „Viele ältere Menschen müssen nachts öfters raus“. Es wird aber nie gesagt wohin. Jetzt wissen wir es: Zur Ü80-Party mit betreutem Trinken!
Auch die Leistungsträger dieser Gesellschaft langen kräftig zu. Es gibt Krankenhäuser, da schwankt die Chefarztvisite als Polonaise ins Zimmer. Und im Flugzeug kann man nicht mehr sicher sein: Wer hat mehr getankt, die Maschine oder der Pilot?
Droht Deutschland in seinem eigenen Durst zu ertrinken? Die Antworten auf diese bierernsten Fragen sind erschütternd komisch: Tee macht fahruntüchtig ab 0,8 Kamille. Kakao ist Koks für Kinder. Milch ohne Fett ist keine Milch, sondern Quatsch. Für eine gute Tasse Kaffee braucht man 140 Liter Wasser. Der Mensch lebt nicht allein von Kefir. Stille Wasser sind nicht tief, sondern teuer.
Doch der eigentliche Skandal ist, was dem Menschen im Lande des Reinheitsgebotes als trinkbar vorgesetzt wird: Red Bull! Das Zeug schmeckt wie der Morgen-Urin eines zuckerkranken Gummibärchens. Manche glauben sogar, dass da Stierhodenextrakt drin ist. Dann wäre Red Bull kein Energydrink, sondern eine Ochsenschwanzsuppe.
Oder Nektar! Ein Drittel der Deutschen halten einen Frucht-Nektar für ein besseres Getränk als einen Fruchtsaft. Dabei müssen in Nektar gerade mal 5 % Frucht enthalten sein. Der Rest ist Wasser, Zucker, Farbstoffe … Wenn Sie ein „Shampoo Kiwi-Mango“ kaufen, haben Sie mehr Obst im Korb.
Lug und Betrug, wohin das Auge schweift. Wer bringt Klarheit in die trüben Gewässer der deutschen Trinkkultur? Philipp Weber.
Der studierte Chemiker und Biologe ist Deutschlands radikalster Verbraucherschützer und hat sich mit Leib und Leber Ihrem Wohl verschrieben. Der Autor und Macher des Sensations-Programms "Futter – streng verdaulich" widmet sich nun den flüssigen Gaumenfreuden: „Durst – Warten auf Merlot“.
Philipp Weber hat bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, so 2002 das Passauer Scharfrichterbeil, 2004 den Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg, 2007 den Salzburger Stier, 2008 den Deutschen Kabarettpreis (Förderpreis), 2008 den Lachmessepreis Leipziger Löwenzahn (mit dem Ersten Deutschen Zwangsensemble), 2009 dann den Bay. Kabarettpreis und als Krönung 2010 den Deutschen Kleinkunstpreis ( mit dem Ersten Deutschen Zwangsensemble).
Bürgerzentrum, Donnerstag, 21. Januar, um 20:00 Uhr: „Durst- Warten auf Merlot“ - Kabarett mit Philipp Weber
VVK. 15,- €, AK: 17,- €, Erm.: 10,- €
29.12.2015 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück