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ORTSGESCHEHEN

Jonas, der Wal und St. Benno

Jonas, der Wal und St. Benno

Die biblische Geschichte von Jonas und dem Wal ist am Haus St. Benno nun in einer Skulptur verewigt. In der Kunsttherapie des Hauses wurde in mehrmonatiger Arbeit eine Sitzbank gefertigt, die das Motiv in Mosaiktechnik abbildet. Am Sonntag wurde das Werk eingeweiht (Bild unt.), das nun vor dem Ausgang des Speisesaals die Zierde der Terrasse bildet.
"Die Geschichte hat mich immer schon begeistert", schildert die Kunsttherapeutin Inge Jakobsen ihre Idee, "und sie passt zum Haus". Das Haus St. Benno, ein Altenheim für ehemals Obdachlose, versteht sich wie der Bauch des Wales als Schutzraum, der die älteren Menschen nur birgt. Auch das Haus St. Benno versteht sich als reiner äußerer Rahmen, der seine Bewohner nach ihrer Facon leben lässt. Die Würde des Individuums ist das zentrale Leitbild der Einrichtung des Katholischen Männerfürsorgevereins.
Diese Besonderheit ist auch ein prägendes Merkmal für die Kunsttherapie im Haus, die Inge Jakobsen seit 2011 anbietet. "Jeder Mensch ist indiviuell", sagt sie, "aber die Leute im Haus erst recht". Auf der Straße sind sie zumeist gelandet, weil sie sich eben Gruppenbedürfnissen nicht anpassen wollten oder könnten, und das Leben auf der Straße hat die Sozialfähigkeit noch reduziert. "Gruppenkurse sind hier überhaupt nicht denkbar", weiß Jakobsen. Einer der wesentlichen Mitgestalter an "Jonas" hat dann beispielsweise auch die Einweihung geschwänzt, weil ihm dort zu viele Leute waren.
Überwiegend gestaltet Inge Jakobsen daher individuelle Stunden. Mehrere Monate haben Bewohner des Hauses nun an der Skulptur gewerkelt. Engagiertester Gestalter war Franz Geiler, der vor seinem Leben auf der Straße auch mal Fliesenleger gewesen war, und so grundlegende Fertigkeiten mitbrachte. Hubert Bolach gehörte ebenso zu den regelmäßigen Künstlern, weiter wirkten mit Franz Armbrüster, Manfred Hackl, Wolfgang Stache und Peter Wanner. Das benachbarte Fliesengeschäft Franzke spendierte dem Haus St. Benno das Material und unterstützte mit technischer Beratung.
Die Künstler bei ihrer neuen Sitzbank: (v. li.) Wolfgang Stache, Hausleiterin Angelika Harrer, Peter Wanner, Inge Jakobsen, Franz Geiler, und Manfred Hackl.
 


08.11.2015    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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