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ORTSGESCHEHEN

Büros statt Parkhaus

Die mittelfristigen Erweiterungspläne der Schreiner Group sind vom kurzfristigen Bedarf des Unternehmens überrollt worden - und das Rathaus fürchtet nun langfristige Unpässlichkeiten. Akut aber hat der Gemeinderat die Pläne des Vorzeigebetriebs gebilligt: nach Süden in Richtung Hirschplanallee wird der Unternehmenskomplex nun um ein vierstöckiges Bürogebäude erweitert.
Das südliche Nachbargrundstück wurde erst vor gut einem Jahr vom Rathaus baureif gemacht für die geplante nächste Phase der kontinuierlichen Betriebsexpansion. Entstehen sollte dort ein neues Produktionsgebäude und daneben ein weiteres Parkhaus für die Mitarbeiter sowie der zentrale Entsorgungshof des mittlerweile auf fünf Gebäudekomplexe angewachsenen Unternehmens.
Jetzt aber hat der Hightech-Betrieb dermaßenen Bedarf an weiteren Büroräumen, dass die mittelfristigen Pläne gekippt wurden. Anstelle von Entsorgungshof und Parkhaus soll nun ein rund 50 mal 33 Meter großes Bürogebäude angedockt werden.
Angesichts des Neubaugebiets Hirschplanallee auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat der Bauausschuss des Gemeinderats die Umplanung grundsätzlich begrüßt. Bürogebäude werden als angenehmere Nachbarschaft für das Wohngebiet gesehen als ein Entsorgungshof und mögliche Lärmprobleme mit einem Parkhaus sollten mit Büros auch eher entfallen.
Die langfristige Frage ist allerdings: wo entstehen diese Einrichtungen dann? Die baurechtlich notwendigen 105 Parkplätze für das Bürohaus können akut problemlos auf der Wiese westlich daneben nachgewiesen werden. Aber da soll ja mal die Produktionshalle hin. Wo aber werden dann die Parkplätze landen?
Das Unternehmen sei sich der Problematik bewusst, versicherte Bürgermeister Christian Kuchlbauer - aber Bewusstsein allein sei da etwas zu unverbindlich, hielt Christine Fichtl-Scholl dagegen. Die Parkplätze weiter südlich zu verschieben, auf die Freifläche zwischen Schreiner Group und Hirschplanallee, sei ausgeschlossen, war sich das Gremium einig. Schon bei der Erweiterung der Gewerbefläche 2013 hatte man die Parzelle ausdrücklich ausgeklammert.
Hans Hirschfeld regte an, unter den neuen Voraussetzungen den kompletten Bauleitplan neu zu fassen, was aber nicht aufgegriffen wurde. Der einmütigen Genehmigung des Bürogebäudes wurde nun ausdrücklich der vorbeugende Zusatz nachgeschoben, einer Parkplatzansiedlung weiter südlich würde nicht zugestimmt werden.


24.03.2015    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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