Erinnerungen, 'süße und bittere'
Neun Gemeinderäte, die in unterschiedlichen Stadien der Freiwilligkeit zum Ende der Mandatsperiode das Rathaus verlassen, absolvierten am Dienstag ihre letzte Sitzung. In einer kurzen Würdigung vor den großen Festabend zur Verabschiedung in einer Woche attestierte Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (SPD) „eine sehr, sehr erfolgreiche Arbeit in den letzten sechs Jahren“. Das Gremium habe sich in seiner Gänze „immer bemüht, zu Gunsten der Bürger zu arbeiten“. Sie verwies darauf, dass 98 Prozent der Beschlüsse in den vergangenen sechs Jahren einstimmig gefallen seien: „Das ist schon eine Leistung“.
Mit dem Anhang, dass die sechs Jahre erfolgreich verlaufen seien „und die 18 eigentlich auch“, leitete sie dann zu dem Abschied über, der an diesem Abend im Mittelpunkt stand: ihr eigener nach 18 Jahren Bürgermeisterin. Auch sie wird am 30. April noch gesondert verabschiedet, doch ihre letzte Ratssitzung war dem Gremium immerhin schon einen Blumenstrauß wert.
„Gemeinsam haben wir sehr viel für unsere Gemeinde erreicht“, sagte Zweiter Bürgermeister Erich Elsner (SPD). Im Gemeinderat seien doch „die weitaus meisten Sitzungen friedlich und sachlich verlaufen“. Er hoffe, „dass sie uns alle in guter Erinnerung behalten“, sagte er zu Ziegler.
Spätestens, als dann Ingrid Lindbüchl für die Grünen eine sehr emotionale Abschiedsadresse anbrachte, feuchteten sich die Augen der scheidenden Bürgermeisterin merklich. „Deine Stimme wird uns fehlen“, sagte Lindbüchl. Ziegler sei „eine tatkräftige und fleißige Frau“ gewesen, die „mit gutem Gespür einen soliden Haushalt geführt hat“. Sie habe „die Gabe ausgezeichnet, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen“. Viele „Detailarbeit im Arbeitszimmer“ sei nicht an die große Glocke gehängt worden, weil sich Ziegler „nie selbst in Szene setzen wollte“.
CSU-Sprecherin Gisela Kranz sprach von einem großen Einschnitt, „fast einem Generationenwechsel“. Sie sei aber für die Zukunft „ganz zuversichtlich, wir haben wieder einen guten Gemeinderat gewählt“. SPD-Sprecher Peter Lemmen bescheinigte der scheidenden Bürgermeisterin, sie habe „18 Jahre mit Herzblut und Energie und Kraft die Dinge vorangetrieben“. Als kleine Geste vor Ostern überreichte er ihr zum Abschied 18 Eier, für jedes Amtsjahr eines, „da sind süße und bittere darunter“. Irene Beck (FDP) blickte auf „eine sehr erfahrungsreiche Zeit“ in der letzten Mandatsperiode zurück. Ziegler habe in ihrer Amtszeit „wirklich viel vorangebracht“.
Als dann ganz zum Abschluss die Bürgermeisterin noch ihre Mitarbeiter herausstellte und sagte, „es ist ganz wichtig, dass man Menschen um sich hat, auf die man bauen kann“, da versagte dann endgültig die Stimme... Die letzte Gemeinderatssitzung mit Elisabeth Ziegler ist Geschichte.
16.04.2014 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück