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VERANSTALTUNGEN

Gartenzwergin, Party-Hexe und pinke Seidenhemden

Gartenzwergin, Party-Hexe und pinke Seidenhemden

Nach Jahren hat es am "Unsinnigen Donnerstag" wieder einen Weiberfasching in Lustheim gegeben. Von dem Abend im "Kurfürst" berichtet eine Dabeigewesene...
"Schleissheimer Frauen außer Rand und Band...oder...wehe, wenn sie losgelassen...
Anlässlich des unsinnigen Donnerstags bzw. des Weiberfaschings übernahmen die Frauen Lustheims mit zahlreicher Unterstützung vieler Oberschleißheimerinnen die Regentschaft im Restaurant "Zum Kurfürst".
Im 50er Jahre Stil zeigte sich der Festsaal des Kurfürsts, liebevoll mit einzelnen Luftschlangen und Girlanden geschmückt, als die aufgeputzten kostümierten Mädels zunächst etwas unsicher und erwartungsvoll den leeren Saal betreten. Die Aufwärmphase des Balles gestaltete sich dank der ausgesprochen guten Laune aller hereinkommenden Damen und deren fantasievollen Kostümen äußerst kurz.
Als Werner, der Alleinunterhalter, den Saal betrat, wurde er frenetisch begrüßt und als er die ersten Töne erklingen ließ, füllte sich die Tanzfläche umgehend, die Stühle blieben verwaist und dies sollte bis 2 Uhr morgens so bleiben. Eine siebenköpfige Truppe weißer Engel tanzte und sang so ausgelassen, dass selbst Engel Aloisius neidisch geworden wäre. Als ein afrikanischer Stamm aus vier dunkelschwarzen Bastrock-Eingeborenen den Raum betrat, kam nicht nur die Frage auf, wo die anderen sechs "Negerlein" seien, sondern auch welche weiße weibliche Haut wohl unter der Schminke steckt. Beide Fragen konnten bis Ende der Veranstaltung nicht lückenlos geklärt werden.
Beim Anblick der bezaubernden Jeannie lief sogar Werner, der Alleinunterhalter im pinken Seidenhemd, zur Höchstform auf und entlockte seiner Hammond-Karaoke-Orgel ihm teils textfremde Partysongs wie "Dancing Queen" und "Fliegerlied". Dank der durch Kirchenchor geschulten Sopranistinnen und der durch Kinderparties und Wies'n liederprobten Damen gingen Werners Textschwächen im lauten weiblichen Gemeinschaftsgesang völlig unter. Beim Duett von Schnauzbart-Werner mit einer Lustheimer Party-Hexe zu den Klängen von "Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen" schien die weibliche Masse in Extase zu geraten. Die Hexe führte anschließend souverän die gesamte Frauen-Meute in einer Polonaise durch den Saal und auch durch das Restaurant, wo sich Geschäftsmänner beim Anblick der geballten Mütter-Macht zwar fast an ihren Schweinemedallions verschluckten, sich jedoch eher amüsiert als gestört fühlten.
Angesichts der weiblichen Power an der Bar, verkörpert durch Hippies, Vogelscheuchen, Wikingerbräuten, Clowns, Indianer etc., war der hübsche junge Barkeeper schwer beschäftigt, Rüscherl, Hodalumpen und Flotte Lotten im Akkord zuzubereiten. Bemerkenswert war ein weiblicher Gartenzwerg, der nicht nur mit Hilfe seiner stets glühenden Laterne, sondern auch durch seine charmante Tanzart den Abend erleuchtete. Man hatte den Eindruck, als würde er nach seiner liebevollen Verabschiedung von der tanzenden Gruppe wieder in sein Kinderbuch zurückschweben.
Um Mitternacht, als bereits alle "Mitmachlieder" und Gemeinschaftstänze exerziert wurden, kam kaum Müdigkeit auf, dafür schlichen sich einzelne schüchterne Männer herein. Diese wurden, nachdem sie sich mit Jägermeister die Teilnahme an der Feier erarbeitet hatten, herzlich in die tanzende Runde aufgenommen.
Insgesamt ein gelungener und ausgelassener Abend. Toll, dass die Tradition des Weiberfaschings in Lustheim wieder auferstanden ist. Hossa Mädels...bis nächstes Jahr, helau..."
Verena Schulze


07.03.2011    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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