Zusam­men­halten fürs Gewer­be­ge­biet

01.12.2022 | Rathaus | 1 Kommentar

Bei der Bürger­ver­samm­lung vor etwa 200 Besu­chern am Mitt­woch im Bürger­zen­trum stellte Bürger­meister Markus Böck die aktu­ellen Themen und Projekte der Gemeinde vor. Ange­sichts der laufenden Debatten in den Medien vorab um das geplante neue Gewer­be­ge­biet appel­lierte er, „zusam­men­zu­halten und versu­chen, das hinzu­kriegen“.

Man sei ange­sichts der Konstel­la­tion mit dem Tier­ärzt­li­chen Campus der Univer­sität München nebenan „in der Lage, einen einma­ligen Standort zu entwi­ckeln“. Ange­sichts des anste­henden Bevöl­ke­rungs­zu­wachses über mehrere Neubau­ge­biete in der Pipe­line „bleibt es nicht aus, dass wir unsere Einnahmen stei­gern müssen“, sagte der Bürger­meister, „wir kommen sonst der Entwick­lung nicht mehr hinterher“.

Einwände dagegen trug bei den Bürger­kom­men­taren Frie­de­rike Forster von der Bürger­initia­tive „Klima & Natur­schutz in Ober­schleiß­heim“ vor. Haupt­säch­lich stört man sich am Standort im Land­schafts­schutz­ge­biet und an der Erschlie­ßung von Osten über Vete­rinär- und St. Hubertus-Straße.

Wann diese Option dann über die geplante Haupt­er­schlie­ßung von einer neuen Umge­hungs­straße im Westen abge­löst werden könne, ist völlig offen. Böck räumte ein, dass der Entwick­lungs­stand bei der Planung dieser Umge­hungs­straße „null“ sei, es gebe keinerlei Fort­schritte.

Auch die in einem Bürger­ent­scheid schon 2019 gefor­derte Stra­ßen­un­ter­füh­rung der Bundes­straße B471 unter die Bahn treete weiter auf der Stelle. Das Staat­liche Bauamt habe nun neue Bedenken wegen der Klas­si­fi­zie­rung des Projekts ange­meldet, sagte der Bürger­meister, das müsse erst wieder neu unter­sucht werden.

Andere Probleme mit dem Gewerbe arti­ku­lierte Mariana Lever­mann aus dem Vorstand des Gewer­be­ver­bandes. Im Ort seien allmäh­lich „die Geschäfte alle weg“, bedau­erte sie, insbe­son­dere in der eins­tigen Geschäfts­zeile der südli­chen Mitten­heimer Straße würden laufend eins­tige Läden durch neue Wohn­ge­bäude ersetzt.

Sie forderte das Rathaus auf, dagegen vorzu­gehen. Böck bedau­erte, dass sich „die Eigen­tümer schön bedanken würden“, wenn ihnen die Gemeinde derar­tige Vorgaben machen würden. Und selbst wenn Gewer­be­flä­chen geschaffen würden, sei „die Nutzung nicht beein­flussbar“.

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1 Kommentar

  1. Der Appell unseres Bürger­meis­ters, „zusam­men­zu­halten und das hinzu­kriegen“, soll nicht unge­hört verhallen: „Ein“ Gewer­be­ge­biet kann sicher­lich die Finanznot der Gemeinde — nicht zuletzt durch die Greensill-Anlage veran­lasst, wo Rück­lagen von fast 5 Mio. € in den Sand gesetzt wurden, — teil­weise lindern. Aller­dings blieb meine Frage, in welcher Größen­ord­nung Gewer­be­steuer über­haupt erzielbar wäre, bisher unbe­ant­wortet.

    Nur „das“ geplante Gewer­be­ge­biet soll an einem „einma­ligen Standort“ entstehen, nämlich am schlech­testen: Die kata­stro­phale Verkehrs­si­tua­tion auf der B471 wird sich noch­mals verstärken, die Vete­rinär- und St.-Hubertus-Straße werden zu hoch frequen­tierten Durch­fahrts­straßen umfunk­tio­niert werden.

    Da die Entwick­lung des Gewer­be­ge­bietes in 3 Stufen kommen soll und noch Jahre in Anspruch nehmen wird: Warum wird nicht darauf gedrungen, die West­um­fah­rung als erstes hinzu­kriegen? Die innere Struktur eines Gewer­be­ge­bietes kann unab­hängig von einem Standort geplant werden. Statt­dessen rennt man immer noch einer — aus Kosten­gründen unrea­lis­ti­schen — Stra­ßen­un­ter­füh­rung unter der Bahn nach, die zudem unserem Ort noch zusätz­li­chen Durch­gangs­ver­kehr aufhalsen würde.

    Herr Bürger­meister, auch ich habe einen Appell: Sie haben der ehema­ligen Baye­ri­schen Verkehrs­mi­nis­terin die Kosten­über­nahme für eine Mach­bar­keits­studie dafür abge­rungen — fragen Sie bitte bei Ihrem avisierten Gespräch mit deren Nach­folger Herrn Bern­reiter, ob das Geld nicht besser für die Planung der West­um­ge­hung ange­legt wäre. Chris­tian Bern­reiter kommt ja aus der Kommu­nal­po­litik und hat sicher den fach­män­ni­schen Blick für eine sinn­volle Orts­ent­wick­lung — dann bin ich der erste, um mit Ihnen „zusam­men­zu­halten, und versuche nicht, sondern unter­stütze Sie, dies hinzu­kriegen“ — nämlich ein Gewer­be­ge­biet an einem „einma­ligen“ Standort, für die Tier­ärzt­liche Fakultät gut erreichbar, dazwi­schen mit Studen­ten­wohn­heimen ange­rei­chert und inner­ört­li­chen Durch­gangs­ver­kehr vermei­dend.

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