Allee nicht der Gewer­be­er­schlie­ßung opfern

In einem Offenen Brief an das Rathaus haben mehrere umwelt­ori­en­tierte Grup­pie­rungen einmal mehr ein Umdenken bei der Fällung der Allee an der Vete­ri­närstraße gefor­dert. Insbe­son­dere wird kriti­siert, dass der vermeint­liche Zweck des Stra­ßen­aus­baus, die Opti­mie­rung des Begweg­nungs­ver­kehrs von Bussen, nur vorge­schoben sei; tatsäch­lich gehe es wohl um die Erschlie­ßung des geplanten Gewer­be­ge­biets unmit­telbar west­lich.

“Ist die St.-Hubertus-Straße und damit auch die Vete­ri­närstraße) als einzige Erschlie­ßung vorge­sehen, bis eine West­um­fah­rung tatsäch­lich Realität geworden ist?” heißt es in den Fragen an Bürger­meister und Gemein­derat unter anderem. Gefor­dert wird, “plau­sible und Alter­nativ-Lösungen zugunsten von Aufent­halts­qua­lität, Klima‑, Arten- und Denk­mal­schutz” heran­zu­ziehen.

Der Brief der Bürger­initia­tive „Klima- und Natur­schutz in Schleiß­heim“, des Bundes Natur­schutz, Orts­gruppe Schleiß­heim, und des ÖDP- Orts­ver­bands Schleiß­heim im Wort­laut steht hier.

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1 Kommentar

  1. Ober­schleiß­heimer lehnen neue Part­ner­stadt ab: Schlida krachend abge­schmet­tert

    Als Ex-Ober­schleiß­heimer verfolge ich auch im 16ten Jahr meines mittel­hes­si­schen Exils die Gescheh­nisse und Entwick­lungen meiner alten und immer noch innig geliebten Heimat äußerst aufmerksam. Aus der Ferne quasi, aber dennoch auf dem Laufenden. Manch poli­ti­scher Narren­streich der Vergan­gen­heit hat mich schmun­zeln lassen und kam mir gar recht vertraut vor, manch anderer hat mich einfach nur sehr verwun­dert. Aber für mich galt und gilt seit meiner Kind­heit die Prämisse: Die Schleiß­heimer schaf­fens zum Schluss dann halt doch noch immer irgendwie. Auch wenn’s mal gscheid eng naus­geht. Basta.

    Das erste Mal Bauch­grimmen bekam ich tatsäch­lich beim Thema “Vabosch”. Ich musste mit ungläu­bigem Staunen beob­achten, wie sich „meine“ Schleiß­heimer spek­ta­kulär blamabel haben vor– und vor allem Nasführen lassen. Pein­lich und beschä­mend. Ok, ok – es ging ja nicht um Menschen­leben, sondern nur um „so einen ollen Bahnhof“. Keines­falls um ein Ober­schleiß­heimer Kulturgut. Einen unwie­der­bring­li­chen Solitär in der der bewegten Schleiß­heimer Geschichte. Keines­falls um einen sehr alten und histo­ri­en­schweren Ort, der, einmal mit neuem Leben behaucht, sehr viel neues Leben ermög­li­chen und entstehen hätte lassen können.

    Nein, nein – keines­falls. Eben nur: ein „oller Bahnhof“. Anyway – Deckel drauf. Vergraben und vergessen.

    Beim Thema Rewe hatte ich dann ernst­haft über­legt, ob ich im Spiegel irgend­welche grauen Haare im Gesicht oder auf meinem Kopf über­sehen hätte. Kurz und gut: mal wieder mit voller Breit­seite mit Ruhm bekle­ckert. Klasse! Toll gemacht! Ange­merkt: ich bin nicht in der Park­sied­lung aufge­wachsen, weiß aber natür­lich, wie wichtig eine voll­sor­ti­men­tige Nahver­sor­gung für die Menschen dort ist. Und beileibe nicht nur für ältere und mobi­li­täts­ein­ge­schränkte.

    Will Schleiß­heim nicht attraktiv und lebens­wert sein? Zu lebens­wert gehört absolut untrennbar: Lebens­qua­lität! Tja – mal wieder verpennt, mal wieder versiebt. Mal wieder vera…schen lassen. Schade eigent­lich.

    Und jetzt – erst vor einigen Tagen – habe ich sie entdeckt: die grauen Haare. In meinem Gesicht, auf meinem Kopf. Viele davon. Ziem­lich viele. Eigent­lich viel zu viele.

    Merk­würdig nur, dass ich mein „graues-Haare-Problem“ in enge Verbin­dung mit diesem unsäg­li­chen Gewer­be­ge­biet bringe, für das, gegen den erklärten Willen der Bevöl­ke­rung (ok — es waren ja „nur“ 700 Unter­schriften, voll die Minder­heit halt, ätsch-bätsch!), auf Gedeih und Verderb eine Baum­allee umge­nietet wird.

    Ich bin kein Träumer. Ich weiß sehr genau, dass Altes gehen muss – sterben muss –, damit Neues entstehen und gedeihen kann. Häuser, Bäume und auch wir Menschen selbst. Aber alles zu seiner Zeit. Oder anders herum: alles hat seine Zeit. Und diese Zeit machen defi­nitiv nicht wir Menschen. Auch nicht mit der Auswei­sung eines neuen Gewer­be­ge­bietes. Das oben­drein – aber was solls, inter­es­siert eh keinen – in einer uralt gewach­senen, schutz­wür­digen Land­schaft liegt.

    Und schon tauchen sie wieder auf, die guten alten Bekannten – die voll­endeten Tatsa­chen. Einmal rein­ge­pflas­tert in die Land­schaft, ist’s dann halt da. Gut — das “Klee­blatt” kam dann irgendwie doch nicht so richtig und die rest­liche Planung war dann auch mal “plötz­lich” obsolet, aber jetzt ist’s halt so. Denn: wer will denn das alles wieder zurück­bauen und wer solls bezahlen? Und wieviel Lebens­qua­lität verliert dauer­haft die Ertl-Sied­lung? Aber mal ganz ehrlich – wen inter­es­siert schon die Ertl-Sied­lung? Ist ja jetzt (wie ich schau­dernd las) „Schleiß­heim-West“. Die kriegen dann halt noch bessere Lärm­schutz­fenster und Luft­fil­ter­an­lagen.

    Ach ja — und wenn noch Geld gefunden wird, kann man ja den Wall zur B471 ein bisserl erhöhen. Also ein bisserl reicht bestimmt. Wurscht – ist dann halt eben so und da müssens dann halt durch, gell?

    Wie war das nochmal mit unseren großen Themen von jetzt und heute und hier: Klima­ka­ta­strophe, Wasser­knapp­heit und ‑Verschmut­zung, Baum­sterben, Co2, Biodi­ver­sität, Insekten- und Vogel­sterben, Nach­hal­tig­keit, gene­ra­ti­ons­über­grei­fendes Planen? Ist das alles nur gesell­schafts­kom­pa­ti­bles Geschwätz? Sind das tausend­fach gehörte und gebets­müh­len­artig abge­spulte Wort­hülsen?

    Wer der Verant­wort­li­chen sieht sich die wahren Gründe dafür an, weshalb unsere Jugend, unsere Kinder, frei­tags unter Straf­an­dro­hungen auf die Straße gehen? Sie machen’s, weil sie Angst um ihre eigene Zukunft haben. Bittere und berech­tigte Angst! Das sind keine „kleinen Erwach­senen“ – das sind Kinder! Unsere Kinder!

    Ja – auch Kinder haben Zukunfts­ängste. Und nicht nur die vor der Hexe und dem schwarzen Mann. Und genau diesen Kindern ziehen wir grade mal wieder ein weiteres Stück Zukunft unter dem A… weg. Und deren Kindern. Und deren Kindes­kin­dern. Toll! Super!

    Da wird’s in der Zukunft mal ganz sicher eine Menge Menschen geben, die sich mit beson­ders großer Freude an ihre Vorfahren und deren Hirn- und Verant­wor­tungs­lo­sig­keit erin­nern werden. Gut gemacht – weiter so!

    Viel­leicht mal exakt darüber nach­denken? Und zwar wirk­lich nach­denken und nicht nur “mit halbem Ar…”

    Soweit mir erin­ner­lich ist, gab es vor Jahren (ich meine, es war in der Amts­zeit von Frau Ziegler, bin aber nicht sicher) eine schon recht weit gedie­hene Planung zu einem Gewer­be­ge­biet südlich des heutigen Campus, nahe der A92. Sollte ich da falsch liegen, lasse ich gerne berich­tigen. Ich meine, dass diese Planung mehr oder weniger „druck­reif“ war, dann aber – aus irgend­wel­chen Gründen – hint­an­ge­stellt wurde. Wahr­schein­lich gab’s damals dring­li­chere Probleme zu lösen.

    Egal – wäre es nicht sehr, sehr dring­lich und sinn­voll, sich diese dama­ligen Planungen noch­mals und wirk­lich ernst­haft und mit vollem Herz­blut vorzu­nehmen? Würden sich damit – auch zukünf­tige – Erschlie­ßungs­pro­bleme nicht even­tuell besser lösen lassen? Wäre das mögli­cher­weise ein aus ehrli­cher Über­zeu­gung heraus gelebter Ansatz zur gene­ra­ti­ons­über­grei­fend nach­hal­tigen Planung?

    So schön neu hinzu­kom­mende Part­ner­städte für Ober­schleiß­heim sein können – bei mir würde die Stadt Schilda nicht auf Platz Eins der Auswahl stehen. Sie wissen schon: diese Stadt mit dem fens­ter­losen Rathaus­neubau. Aber ich habe ja auch nicht die Auswahl zu treffen. Das machen – wie immer – andere. Scheinbar. Oder lässt sich auch bei „den anderen“ noch etwas anstoßen und verän­dern?

    Mit ganz herz­li­chen und verbun­denen Grüßen an meine sehr wert­ge­schätzte alte Heimat
    Hendric Wehr

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