Leser­mail zum Artikel „Luft­filter wissen­schaft­lich gecheckt“

Sehr geehrter Herr Wander,

da ich mich in den letzten Wochen sehr intensiv mit den Möglich­keiten beschäf­tigt habe, möchte ich kurz darstellen, was wir beschlossen haben (Näheres finden Sie im RIS der Gemeinde).

Mit dem Rahmen­hy­gie­ne­plan vom 13. November wurde nun endlich der opti­male Weg aufge­zeigt: Alle 45 Minuten wird für 5 Minuten gelüftet, dazwi­schen nach Bedarf. Der Bedarf wird anhand von CO2-Messungen fest­ge­stellt. In jedem Klas­sen­zimmer oder Aufent­halts­raum wird daher ein Gerät instal­liert. Die Richt­li­nien des Kultus­mi­nis­te­riums sehen einen Grenz­wert von 1000 ppm vor, der nach Meinung des Umwelt­bun­des­amts völlig ausrei­chend ist, wir gehen auf den verschärften Richt­wert von 800 ppm. Meine Messungen haben bisher gezeigt, dass dafür 2 bis 3 Minuten Stoß­lüften während der Stunde ausrei­chend sind.

Die von Ihnen zitierte Instal­la­tion kommt meiner Meinung nach für uns nicht in Frage, da die Anfor­de­rungen an die hand­werk­li­chen Fähig­keiten und Geräte doch eher hoch ist und damit die Kosten steigen. Der Auslass durch ein gekipptes Fenster muss z. B. wie alle Verbin­dungen abge­dichtet werden und die Strö­mungs­mengen sollten auch kontrol­liert werden. Zum anderen muss aber auch Frisch­luft zuge­führt werden, diese könnte nach den Vorschlägen des MPI über geöff­nete Fenster im Gang oder ein anderes gekipptes Fenster erfolgen. Ersteres ist schwierig, da die meisten Gänge bei uns keine Fenster haben. Der zweite Punkt ist aber entschei­dend für die weitaus höheren Wärme­ver­luste als bei der Methode Stoß­lüften.

Davon abge­sehen, wäre das Verfahren (das ich aus chemi­schen Laboren kenne) natür­lich sehr gut geeignet, die Aero­sole auf kurzem Wege abzu­führen, und auch geeignet, wenn mehrere Kinder erkrankt sind und unver­hält­nis­mäßig viele Viren­par­tikel ausstoßen würden. Die Wirk­sam­keit der Lüftung auf 1000 ppm geht nämlich von einem infi­zierten Menschen aus, der nicht hustet oder ständig spricht.

Casimir Katz, Gemein­derat (FDP)

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