Leser­mail zum Artikel “Wer kriegt Filter ins Klass­zimmer?”

Die Frage ist in der Tat nicht so einfach zu entscheiden. An diesem Termin ging es primär darum, aufzu­zeigen, was tech­nisch möglich ist und was kurz­fristig beschafft werden könnte. Für die Gemeinde stellt sich die Frage eher so: Man hat jetzt eine Summe X zur Verfü­gung und muss sich über­legen, wie bzw. wo diese Summe am effi­zi­en­testen einge­setzt werden kann.

Das wäre der Einsatz dieser Geräte, unter­stüt­zend in den Fällen, wo nicht ausrei­chend gelüftet werden kann oder sehr viele verschie­dene Personen vorbei­kommen. Das kann das Einwoh­ner­mel­deamt oder der Physik­saal sein. Das heißt das Infek­ti­ons­ri­siko ist entschei­dend: Dort, wo Spitzen zu erwarten sind, sollte abge­senkt werden.

Casimir Katz,
Gemein­derat (FDP)

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2 Kommentare

  1. Zusammen mit Herrn Dr. Katz beschäf­tige ich mich auch schon länger mit dem Thema mobile Raum­luft­filter (RLT) bzw. CO2-Sensoren. Leider ist die Frage ‘dafür’ oder ‘dagegen’ nicht so ganz einfach zu klären, sie sollte auch aus dem partei­po­li­ti­schen Geklingel heraus­ge­halten werden und nach wissen­schaft­li­chen Krite­rien entschieden werden. Auch wenn‘s schwer fällt, handelt es sich doch um die Gesund­heit unserer Kinder.

    Die Empfeh­lung für RLT bezieht sich vorwie­gend auf eine Unter­su­chung von Prof. Kähler von der BW-Univer­sität Neubi­berg, der sich mit dem strö­mungs­me­cha­ni­schen Verhalten von Aero­solen in geschlos­senen Räumen beschäf­tigt. Der Versuchs­aufbau bestand aus Tischen mit Plexi-Abtren­nungen plus RLT. Hierbei konnte tatsäch­lich eine Reduk­tion der Aero­sol­mengen erzielt werden. Das Ganze lässt sich aber nicht mehr in Räumen nach­voll­ziehen, in denen die Kinder eng zusam­men­sitzen (z.B. Kita), oder sich im Raum bewegen, da helfen RLT nur recht wenig. Dass entspre­chende RLT Corona-Infek­tionen verhin­dern, dafür gibt es keinen Studi­en­nach­weis, allen­falls theo­re­ti­sche Über­le­gungen.

    Die Förde­rung der bay. Staats­re­gie­rung betrifft nur RLT in Räumen, die nicht anders belüftet werden können (also Binnen­räume, Räume mit kleinen Ober­licht­fens­tern etc.), ist also keine gene­relle Förde­rung.

    Etwas merk­würdig finde ich schon, dass die SPD derzeit allüberall im Land­kreis und im Kreistag entspre­chende Anträge stellt, in der Stadt München (wo die SPD ja bekannt­lich regiert) die gene­relle Anschaf­fung von RLT vom Schul­re­ferat gerade erst abge­lehnt wurde.

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  2. Ich bin scho­ckiert!

    Dass bei diesem drama­ti­schen Anstieg der Coro­na­in­fek­tionen den Kindern und Erzie­he­rInnen der best­mög­liche Schutz verwei­gert wird, ist aus meiner Sicht mehr als fahr­lässig. Wer bei dieser detail­lierten Ausar­bei­tung von Prof. Dr. Katz (seit Wochen im Rats­in­for­ma­ti­ons­system einsehbar) nicht entscheiden kann, der will viel­leicht nicht. Apropos Aktio­nismus — es kann doch nicht sein, dass nach den großen Ankün­di­gungen der Staats­re­gie­rung (Programm von 35 Millionen Euro für Luft­filter in bayri­schen Schulen und Kitas) Ober­schleiß­heim nicht in der Lage ist, recht­zeitig und unbü­ro­kra­tisch nach Prio­rität die passenden Geräte zu beschaffen. Da gibt man ein vorge­schla­genes Budget frei und lässt die Verwal­tung weiter ihre quali­fi­zierte Arbeit machen. Vielen Dank dafür.

    Ich sehe, dass bei einigen die Gefahr nicht so drama­tisch gesehen wird, speziell wenn nach einem Shut­down der Schule oder der Kita ein Fami­li­en­mit­glied den Distanz­un­ter­richt über­nehmen kann. Aber was ist mit den Kindern, die auf den Präsenz­un­ter­richt drin­gendst ange­wiesen sind — lassen wir die wieder im Stich? Und wer über­nimmt die Kosten, wenn die Eltern zu Hause bleiben müssen?

    Übri­gens sind bei einer Mehr­fach­ver­wen­dung von mobilen Geräten am Abend auch weitere Verwen­dungen möglich. Bezeich­nend ist, dass die Beschaf­fung in anderen Gemeinden – zum Beispiel Neubi­berg — bereits beginnt.

    Aber immer schön passiv bleiben. Ich wünsche allen schnells­tens gute Besse­rung und bis dahin Maske auf, Fenster auf, Mantel an, Augen zu und durch.

    Ralf Bönne­mann

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