Unter­stüt­zung wie der TC wollen jetzt viele

31.05.2020 | Rathaus, Vereine | 1 Kommentar

Die 3000 Euro für Platz­pflege, die der Gemein­derat im Januar, während des Kommu­nal­wahl­kampfs, in einer Kampf­ab­stim­mung dem Tennis­club spen­diert hat, fordern nun anderen Vereine auch ein. Der dama­lige Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer hatte sich massiv gegen den Zuschuss ausge­spro­chen und enorme Folge­wir­kungen prophe­zeit. Damit hat er rasch Recht behalten.

Die Tennis­ab­tei­lung des TSV hat einen gleich lautenden Antrag zum Pfle­ge­auf­wand ihrer Plätze einge­reicht, der RSV wünscht sich wegen „ganz ähnli­cher Probleme wie der TC“ eben­falls 3000 Euro. Der Gesang­verein „Germania“ verweist auf „den Hinter­grund der Zuwen­dung an andere Vereine“ und bean­tragt 1000 Euro.

Bei RSV wie „Germania“ wird als ergän­zendes Argu­ment nun noch die „Corona“-Problematik ange­fügt, wegen der beiden Vereinen Auftritte und Veran­stal­tungen entfallen, die ansonsten die Vereins­kassen aufbes­sern konnten.

Der Gemein­derat hat alle Anträge in den Finanz­aus­schuss verwiesen, der im Juni tagen soll. Aller­dings muss der mit einem Nach­trags­haus­halt ange­sichts der Steu­er­aus­fälle durch den „Corona“-Lockdown vorrangig über­haupt die Liqui­dität der Gemeinde sicher­stellen.

Ingrid Lind­büchl erin­nerte im Gemein­derat daran, dass der Zuschuss an den TC seiner­zeit mit dem Arbeits­auf­trag verbunden gewesen sei, die Situa­tion und den Unter­stüt­zungs­be­darf aller Vereine abzu­klopfen. Wegen Wahl und „Corona“ sei dies offenbar nicht mehr erfolgt.

Der neue Bürger­meister Markus Böck sagte, er werde die Frage beim Vereins­stamm­tisch debat­tieren, „sobald das wieder möglich ist“.

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1 Kommentar

  1. Im Artikel „Unter­stüt­zung wie der TC wollen jetzt viele“ kann ich nach­lesen, dass es etliche Vereine gibt, die Zuschüsse wegen der Platz­pflege, Sanie­rungen etc. bean­tragt haben. In meinem Leser­brief von 27.1.2020 habe ich ange­merkt, dass es inter­es­sant ist, wie vor der Wahl das Geld locker verteilt wird. Dabei noch ange­fügt, dass auch u.a. beim TSV Schleiß­heim anzu­merken wäre: „immer mehr der älteren Betei­ligten fallen gesund­heits- oder alters­be­dingt aus, der größte Teil unserer jüngeren Mitglieder kann aus beruf­li­chen oder fami­liären Gründen nicht mehr so viel Frei­zeit aufbringen“.

    Zudem gibt es einige Vereine, die ihre Lager­hallen und ‑stätten instand­setzen müssen. Ich hoffe, dass dann bei den Gemein­de­räten „Glei­ches Recht für alle“ (GG) gilt. Wenn man den Artikel aufmerksam und auch zwischen den Zeilen liest, sowie Aussagen hört „das hat der alte Gemein­derat entschieden und zählt nicht“, kann man den Eindruck gewinnen, dass die Zuschuss­an­träge der Vereine dem Nach­trags­haus­halt wegen der Coro­na­krise zum Opfer fallen. Wir werden sehen, ob das Gleich­heits­prinzip nach der Finanz­aus­schuss­sit­zung Mitte Juni noch Bestand hat.

    Es ist klar, dass die Steu­er­ein­nahmen sinken werden, aber dafür ist es für mich sehr verwun­der­lich, dass die Gemeinde beim Bauge­biet Kreuza­cker, wie im Artikel „Und wo bleibt die Gemeinde“ darge­legt, keine Infra­struk­tur­ab­gabe für das Bauge­biet Kreuza­cker verlangt. In einem Lese­brief im Jahre 2018 habe ich ausge­führt: „Mich wundert auch, dass die Gemeinde keine Infra­struk­tur­ab­gabe erhebt. Beim Bauge­biet „Hirsch­pl­a­n­allee“ wurde den Eigen­tü­mern fast 40 % als Infra­struk­tur­ab­gabe abver­langt. Die Grund­stücke wurden von der Gemeinde zu einem Preis von 20 % des Verkehrs­wertes erworben. Warum nicht beim Kreuza­cker und Schä­fer­anger? Diese Grund­stücke könnten dann für Wohnungen mit Mieten unter 10 Euro verwendet werden. Warum spricht sich die CSU nicht dafür aus, nachdem Minis­ter­prä­si­dent Söder die Kommunen zum Erwerb von güns­tigen Grund­stü­cken auffor­dert.“

    Im Jahr 2019 gab ich zu diesem Thema folgenden Kommentar ab: „Ich frage mich auch, warum die Gemeinde am Schä­fer­anger und Kreuza­cker versäumt hat, im Rahmen der Infra­struk­tur­maß­nahmen Grund­stücke für die Gemeinde zu erwerben? Auf diesen könnten dann mit staat­li­cher Unter­stüt­zung Sozi­al­woh­nungen erstellt werden. Im übrigen haben die Eigen­tümer beim Bauge­biet an der Hirsch­pl­a­n­allee meines Wissens über 40 % ihren Grundes an die Gemeinde „verkaufen“ müssen.“ Ganz klar, durch den Verkauf von Grund­stü­cken, die im Rahmen der Infra­struk­tur­ab­gabe zum Preis von land­wirt­schaft­li­chen Flächen etc. erworben wurden, könnten zusätz­liche finan­zi­elle Mittel dem Gemein­de­haus­halt zufließen.

    Es ist für mich unver­ständ­lich und nicht nach­voll­ziehbar, warum diese Möglich­keiten nicht ausge­schöpft wurden. Unvor­stellbar, aber wollte man die Eigen­tümer „schonen“? Dies war in den acht­zehn Jahren, die ich im Gemein­derat war, kein einziges Mal der Fall. Im Gegen­teil, meines Wissens gibt es einen Gemein­de­rats­be­schluss, dass grund­sätz­lich eine Infra­struk­tur­ab­gabe für Kinder­garten, Schulen, Straßen etc. bei Neubau­ge­bieten von den Eigen­tü­mern zu leisten ist. Diese Abgabe beträgt bis zu 25 % und wurde auch vom Gemein­de­an­walt beim Bauge­biet Hirsch­pl­a­n­allee für juris­tisch einwand­frei erklärt.

    Die vom Gemein­derat verfolgten sozialen Kompo­nenten wie “SoBon” halte ich für nicht ziel­füh­rend. Die Eigen­tümer sollen 30 Prozent des entste­henden Wohn­raums zu sozi­al­ver­träg­li­chen Kondi­tionen vermieten müssen. Nur was sind sozi­al­ver­träg­liche Kondi­tionen? Dazu kommt noch, dass die Eigen­tümer dann nur für 25 Jahre daran gebunden sind. Was dann dabei raus­kommt, sieht man in München, wo nach Ablauf der Sozi­al­bin­dung Rentner, Gering­ver­diener, die sich diese Wohnungen dann nicht mehr leisten können, auf der Straße stehen. Im übrigen hat sich die Stadt München, wie ich der Presse entnahm, schon wieder von “SoBon” verab­schiedet.

    Emil Köbele

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