Die Augustinum-Werkstätten an der Hirschplanallee steigen groß in die
Produktion von Mund-Nase-Schutzmasken ein. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern reagiert das Heilpädagogische Centrum Augustinum damit auf die
weiterhin angespannte Beschaffungslage in der „Corona“-Krise.
Bis zu 50.000 Schutzmasken am Tag wollen die Werkstätten für Menschen mit Behinderung künftig produzieren. Dafür hat das Augustinum jetzt neue Anlagen bei einem Düsseldorfer Maschinenbauer bestellt, die Ende Mai geliefert und aufgestellt werden sollen.
Das Augustinum investiert mehr als 200.000 Euro in die Anlagen, die bayerische Landeskirche beteiligt sich mit einer garantierten Mindestabnahme im Wert von 100.000 Euro. Die Zertifizierung der drei- und vier-lagigen Masken wird bereits vorbereitet.
„Wir wollen dazu beitragen, die Produktion medizinischer Schutzausrüstung nach Deutschland zurückzuholen“, sagt der für die
Pädagogischen Einrichtungen des Augustinum verantwortliche Geschäftsführer Dr. Matthias Heidler, „und zudem sichern wir damit auch die langfristige Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.“
Die Masken will das Augustinum zu einem Teil in seinen Einrichtungen selbst einsetzen, darunter eine Klinik in München, zwei stationäre
Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Demenz und bundesweit 23 Seniorenresidenzen mit mehr als 10.000 Menschen.
Weiterhin soll mit dem gemeinsamen Projekt der Schutz der Pfarrer in den 1500 bayerischen Gemeinden der Evangelischen Kirche verbessert, aber auch der Bedarf weiterer diakonischer Träger gedeckt werden.
Solange Menschen mit Behinderung wegen der staatlichen Schutzmaßnahmen nicht in den Werkstätten arbeiten dürfen, wird die Produktion der Masken in Oberschleißheim durch Mitarbeiter des HPCA übernommen. Sobald die Beschäftigen mit Behinderung wieder an ihre Arbeitsplätze zurück dürfen, werden sie in die Herstellung einsteigen.