Leser­mail zum Artikel „SPD empfiehlt Böck“

Sehr geehrter Herr Köbele,

in den letzten sechs Jahren war es so, dass es im Gemein­derat zu verschie­denen Themen völlig unter­schied­liche Mehr­heiten gab, jeweils themen­be­zogen und teil­weise sogar mit unter­schied­li­chen Ansichten inner­halb einzelner Frak­tionen. Meiner Ansicht nach wird sich das nicht ändern. Somit wird es auch in Zukunft keine Regie­rungs­frak­tionen im Gemein­derat geben, die immer den Bürger­meister unter­stützen, und auch keine Oppo­si­ti­ons­frak­tionen, die immer gegen den Bürger­meister sind.

Die SPD-Frak­tion hat in den letzten sechs Jahren immer versucht, konstruktiv und zum Wohl der Gemeinde im Gemein­derat mitzu­ar­beiten. In unzäh­ligen Emails haben wir vorab Fragen zu Beschluss­vor­lagen an die Verwal­tung gestellt, um die Verwal­tung und den 1. Bürger­meister nicht erst in der Sitzung über Unstim­mig­keiten zu infor­mieren. Dies werden wir auch weiterhin so halten, unab­hängig davon, wer am 29.03. gewählt wird. Es fällt aller­dings schon auf, dass der derzei­tige Amts­in­haber Kritik einfach an sich abprallen lässt und die Kritik auch keine Verhal­tens­än­de­rung erzeugt. Beispiele gibt es genug, exem­pla­risch möchte ich die Vorbe­rei­tung des Haus­halts 2020 nennen, nachdem bereits 2019 die unge­nü­gende Vorbe­rei­tung kriti­siert wurde. Hier mussten drei Sitzungen des Finanz­aus­schusses abge­halten werden, um eine trag­fä­hige Diskus­si­ons­grund­lage zu erar­beiten. Ein weiteres Beispiel sind Sitzungs­un­ter­lagen, bei denen Infor­ma­tionen, die für eine Entschei­dung erheb­lich sind, fehlen und erst im Verlauf der Sitzung bekannt gegeben werden. Kurz nach der Wahl 2014 hat mich Herr Kuch­l­bauer gefragt, ob ich vor der Wahl gewusst hätte, dass mit dem Bürger­meis­teramt auch ein arbeits­in­ten­siver Bürojob verbunden ist. Leider muss ich sagen, dass meine Einschät­zung ist, dass Herr Kuch­l­bauer das bis heute nicht verin­ner­licht hat.

In den Gesprä­chen, die ich mit Markus Böck geführt habe, bin ich zu der Über­zeu­gung gekommen, dass sich diese Punkte unter einem Bürger­meister Böck ändern würden. Dies wäre ein enormer Gewinn für die Gemeinde und würde eine konstruk­tive Zusam­men­ar­beit deut­lich erleich­tern. Markus Böck hat auch klar­ge­macht, dass er an einer guten Zusam­men­ar­beit mit der SPD-Frak­tion und auch den anderen Frak­tionen im Gemein­derat inter­es­siert ist.

Aus diesem Grund bin ich persön­lich über­zeugt, dass die SPD mit ihrer Auswahl für die Stich­wahl den rich­tigen Kandi­daten unter­stützt.

Florian Spirkl, Gemein­derat (SPD)

Beitrag teilen:

1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Spirkl,
    viel­leicht erin­nert sich auch keiner mehr von der SPD und der FDP. Ich war 18 Jahre im Gemein­derat (2002–2014) und weiß, was es bedeutet, wenn sich Parteien inof­fi­ziell zusam­men­schließen im kommu­nalen Bereich für eine Legis­la­tur­pe­riode (siehe Abstim­mungen 13:12).
    Ihre Ansicht, dass es weiterhin Entschei­dungen mit völlig unter­schied­li­chen Mehr­heiten wie in den letzten 6 Jahren gibt, kann ich nicht teilen. Dafür ist das Enga­ge­ment und der verbale Einsatz zu Gunsten von Markus Böck viel zu groß. Die letzten Leser­briefe und Artikel spre­chen eine deut­liche Sprache.
    Ich stimme den Grünen zu, dass sich eine Koope­ra­tion von CSU, SPD und FDP abzeichnet. Meiner Ansicht nach dürften die weiteren Bürger­meister bereits auf die Parteien verteilt worden sein.
    Aber Herr Spirkl, mir fällt auf, dass in einer über­wie­gend sach­li­chen Stel­lung­nahme auf Seiten­hiebe gegen­über dem derzei­tigen Amts­in­haber nicht verzichtet worden ist. Ich über­lege mir, warum sich die SPD in Sachen Bürger­meis­ter­wahl so aus dem Fenster lehnt? Wollen Sie nach der Redu­zie­rung ihrer Gemein­de­rats­sitze um 50 % (2002 10 Sitze und 2020 5 Sitze) über eine “Regie­rungs­be­tei­li­gung” zu alten Stärken zurück­kehren? Anders kann ich mir dieses inten­sive Werben um Markus Böck nicht vorstellen.
    Im übrigen hat auch 2014 Chris­tian Kuch­l­bauer klar­ge­macht, dass er an einer guten Zusam­men­ar­beit mit der SPD-Frak­tion und auch den anderen Frak­tionen im Gemein­derat inter­es­siert ist. Nicht nur Markus Böck 2020 Ihnen gegen­über.
    Wenn ich ehrlich bin, gibt es für mich keinen rich­tigen Kandi­daten.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert