Leser­mail zum Artikel “Genos­sen­schaft­lich enga­gieren”

Ich frage mich, was die Bürger­meis­ter­kan­di­datin Ingrid Lind­büchl damit meint, dass das Rathaus aufge­rufen werden soll, auch in Ober­schleiß­heim endlich aktiv Wohn­bau­ge­nos­sen­schaften zu fördern.
Meint sie viel­leicht, dass die Gemeinde Ober­schleiß­heim eine Wohn­bau­ge­nos­sen­schaft gründet? Meines Wissens gibt es bereits die Bauge­nos­sen­schaft Ober-und Unter­schleiß­heim, bei der Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer im Aufsichtsrat sitzt und somit eine direkte Verbin­dung zu Ober­schleiß­heim besteht. Auch ist die Gemeinde Ober­schleiß­heim Mitglied in der Bauge­sell­schaft München-Land, die auch Wohnungen in Ober­schleiß­heim besitzt, die genos­sen­schaft­lich verwaltet werden.
Soweit ich weiß, wäre die Bauge­nos­sen­schaft Ober-/Unter­schleiß­heim sofort bereit, Genos­sen­schafts­woh­nungen zu bauen, wenn entspre­chende Grund­stücke zur Verfü­gung stehen. Außer dem Grund­stück am Moosweg, das nun mit Wohnungen für Gemein­de­be­diens­tete bebaut wird, ist mir kein einziges Grund­stück bekannt, das die Gemeinde Ober­schleiß­heim besitzt. Erfor­der­liche güns­tige Grund­stücke sind aufgrund der aktu­ellen Markt­lage nicht zu bekommen.
Die einzige Möglich­keit, zu güns­tigen Grund­stü­cken zu kommen, wäre eine Infra­struk­tur­ab­gabe bei den derzei­tigen Bauwer­bern (Kreuza­cker und Mitten­heim). Wenn ich bedenke, dass beim Bauge­biet Hirsch­pl­a­n­allee von den Grund­stücks­ei­gen­tü­mern noch eine Infra­struk­tur­ab­gabe in Form von Grund­stücks­ver­käufen an die Gemeinde mit einem Preis von 67 Euro pro Quadrat­meter geleistet wurde, ist es für mich schlei­er­haft, warum dies nicht bei den Bauge­bieten Kreuza­cker und Mitten­heim gemacht wird. Diese Infra­struk­tur­ab­gabe Hirsch­pl­a­n­allee wurde dann für güns­tige Miet­woh­nungen verwendet. Und dies aber dauer­haft und nicht wie bei „SoBoN“, befristet.
Lt. Presse hat sich München bereits wieder verab­schiedet, da die Frage nicht abschlie­ßend beant­wortet werden konnte, was passiert nach 25 Jahren mit den Miet­preisen. Welche Leis­tungen hat die Kommune zu tragen und wie lange und vor allem, wie hoch sie sein wird über sie gesamte Lauf­zeit?
Ich kann es schon nicht mehr hören, wenn Poli­tiker die Floskel oder auch Wort­hülse „bezahl­barer Wohn­raum“ verwenden, ohne konkrete Aussagen zu treffen. Im übrigen gibt es Insti­tu­tionen, die genau errechnet haben, wie hoch bezahl­barer Wohn­raum in Prozenten vom Einkommen sein soll. Dies habe ich bisher noch von keinem Poli­tiker gehört. Dies alles sollte ein/e Bürgermeisterkandidat/in eigent­lich wissen. Aber was sagt man nicht alles, um den Wähler positiv zu beein­flussen.

Emil Köbele

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1 Kommentar

  1. Lieber Emil Köbele,

    unser Projekt und Vorhaben ist nicht wirk­lich mit der Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiß­heim vergleichbar und auch nicht mit der Bauge­sell­schaft München Land und läuft diesen sicher nicht den Rang ab.

    Wir möchten eine Wohn­bau­ge­nos­sen­schaft gründen, welche sich nach den Prin­zi­pien von bereits viel­fach exis­tie­renden und gut funk­tio­nie­renden Wohn­bau­ge­nos­sen­schaften richtet (z.B. von http://www.wagnis.org oder http://www.wogeno.de).

    Diese haben Selbst­hilfe, Selbst­ver­wal­tung und Selbst­ver­ant­wor­tung als Maxime. Wir wollen also als Gemein­schaft selbst bauen (lassen) und dort darin wohnen. Auf einem Grund­stück, das wir nicht erwerben wollen/können, sondern welches uns die Gemeinde in Erbbau­recht zur Verfü­gung stellt.

    Mut, Pionier­geist, Verant­wor­tung, Gemein­schaft, Inno­va­tion sind Schlag­worte, mit denen man dem heutigen Miet­wu­cher­wahn­sinn entge­gen­treten muss, alles andere hilft nichts, das erleben wir doch tagtäg­lich.
    In einer Wohn­bau­ge­nos­sen­schaft ist man Mieter im eigenen Haus und die Gemein­schaft bestimmt die Höhe der Miete. Diese ist deshalb auf Dauer niedrig, also das, was Mieter in EOF-geför­derten Wohnungen zahlen, 9,90 €/m².

    Wir laden Sie gerne zu einer unserer kommenden Veran­stal­tungen ein und hoffen mit unseren bald 100 genos­sen­schafts­wil­ligen Mitbürger*innen auf Ihre Unter­stüt­zung!

    So wollen wir weiter­ma­chen:
    Die Gemeinde Ober­schleiß­heim soll die Form der Wohn­bau­ge­nos­sen­schaften gutheißen und uns mit einer großen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung unter­stützen. Wir sind nicht zwin­gend auf den Bürger­haus­park­platz fixiert, er ist aber eben im Augen­blick das einzig verfüg­bare Grund­stück, das die Gemeinde in Erbbau­recht für ihre Bürger zur Verfü­gung stellen könnte und keine neue Fläche mehr versie­geln würde. Wir werden selbst­ver­ständ­lich auch in den geplanten Bauge­bieten nach einem Grund­stück auf Erbbau­recht anfragen.

    Dieses Thema möchten wir mit einem Antrag extra nach der Wahl angehen. Die SPD hat uns ja schon ihre Unter­stüt­zung zuge­sagt.

    Viele Grüße,
    Ingrid Lind­büchl, Bürger­meis­ter­kan­di­datin Grüne

    Zur Unter­maue­rung unserer Aussagen haben wir sogar einen kleinen Film gedreht: youtu.be/RPOApBLtCnk

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