Die Effnerstraße ab dem Torbogen zum Wilhelmshof und die Professor-Otto-Hupp-Straße ab Einmündung des Fohlengartens sollen auf Vorschlag des Arbeitskreises Radverkehr als Fahrradstraßen gewidmet werden. Mit dem Margarethenanger gibt es bereits eine derartige Widmung am Ort, mit der Radfahrer auf dem Straßenstück gleichberechtigt mit dem Auto auf der Fahrbahn unterwegs sein dürfen.
Die Fahrradstraße am Margarethenanger habe sich bewährt, heißt es in dem vom Fahrradbeauftragten Casimir Katz unterzeichneten Antrag. Die Ausweisungen der neuen Straßen stünden auch im 2012 verabschiedeten Radverkehrskonzept.
Die beiden vorgeschlagenen Fahrradstraßen sind jeweils Sackgassen. In der Effnerstraße südlich der Einmündung der Bahnhofstraße gibt es keinen Radweg. Weiter südlich ist von der Straße her eine Zufahrtsmöglichkeit zum Münchner Radl-Ring.
In der Professor-Otto-Hupp-Straße, die an ihrem westlichen Ende als Sackgasse zu Hallenbad, Sporthalle, Volkshochschule und Kindertagesstätten führt, laufen diverse Radwegeverbindungen zusammen.
Die Fahrradstraßen sollen nach dem Vorschlag des Arbeitskreises jeweils auch mit den Zusatzschildern „Pkw und Motorrad frei“ ausgestattet werden, so dass ein gemeinsamer Verkehrsraum entstehen kann, freilich mit besonderem Augenmerk auf den Radverkehr. Der Gemeinderat hat den Antrag in seinen Verkehrsausschuss verwiesen.
Weitere überflüssige Schilder, hat doch bis jetzt auch ohne gut funktioniert; gegen unvorsichtige Autofahrer helfen Schilder nicht. Für Radfahrer gibt es doch nur dann wirklich eine Verbesserung, wenn der motorisierte Verkehr gänzlich ausgeschlossen ist (und das ist in beiden Fällen nicht möglich).
Die Erfahrungen im Margarethenanger zeigen vor allem, dass sich inzwischen die Autofahrer weitestgehend darüber im Klaren sind, dass in einer Fahrradstraße die Radfahrer Vorrang haben. Sie halten z. B. an, um entgegenkommende Radfahrer passieren zu lassen.
Es gibt aber noch einen zweiten Gedanken: Die StVO sagt, man möge Rücksicht aufeinander nehmen. Das gilt nicht nur für Auto- und Radfahrer, sondern auch für Radfahrer und Fußgänger. Eine Verbesserung derart, dass man auch keine Fußgänger, insbesondere keine mit Hunden, auf einem Radweg zulassen würde, ist in der Realität nicht umsetzbar.
Und last not least: „Critical Mass“. Je mehr Radfahrer unterwegs sind, umso besser werden sie wahrgenommen. Diese Veränderung braucht Zeit. Und einfache Maßnahmen, die das fördern, sind allemal sinnvoll.