Leser­mail zum Artikel „Geheim, geheimer, Gemein­derat“

Sehr geehrter Herr Bach­huber,
die Aussage, dass wir Gemein­de­räte den Bürgern Infor­ma­tionen vorent­halten, kann ich so nicht stehen lassen. Immer wieder bean­tragen wir quer durch die Frak­tionen, dass Themen, die der Bürger­meister im nicht­öf­fent­li­chen Teil ange­setzt hat, öffent­lich beraten werden. So war es auch bei dem Work­shop am Samstag, als Erich Elsner die Öffent­lich­keit bean­tragt und der Gemein­derat zuge­stimmt hat.
Mich persön­lich ärgert es, wenn ich auf Fragen zu Themen, die bereits in der Zeitung stehen, nicht antworten darf, weil sie nicht öffent­lich sind. Ich bin der Meinung, dass unsere Bürger das Recht haben, über alles, was die Gemeinde betrifft, umfas­send infor­miert zu sein.
Die Gemein­de­ord­nung kennt nur wenige Gründe, die es erlauben, ein Thema nicht öffent­lich zu behan­deln. Unser Bürger­meister geht sehr groß­zügig mit der Nicht­öf­fent­lich­keit um. Uns Gemein­de­räten ist es verboten, über nicht öffent­liche Themen zu spre­chen.
Helga Keller-Zenth, Gemein­de­rätin (Grüne)

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2 Kommentare

  1. Frau Keller-Zenth,

    es ist inter­es­sant, zu erfahren, dass Sie bei derar­tigen Gele­gen­heiten die Faust in der Tasche ballen. Ich dächte aber, einem Gemein­derat und gar einer ganzen Frak­tion stünden da andere Mittel zu Gebote.

    Die schleissheimer-zeitung.de hat immer wieder klare Rechts­ver­stöße bei der Geheim­hal­tung von Themen der Gemein­de­rats- und Ausschuss­sit­zungen aufge­zeigt. Mir wäre nicht bekannt, dass es bei diesen Verstößen jemals Proteste, recht­liche Schritte oder irgend­welche Maßnahmen von irgend­einer Frak­tion gegeben hätte; ja, mir wäre nicht einmal eine zustim­mende Äuße­rung oder auch nur eine Erklä­rung zu den dies­be­züg­li­chen Berichten erin­ner­lich.

    Wenn nun nach der rechts­widrig geheimen Sitzung am Samstag nach­träg­lich die Öffent­lich­keit herge­stellt wurde, ist das erfreu­lich. Aller­dings hat es seither weder der Bürger­meister noch irgend­eine Frak­tion für nötig befunden, darüber zu infor­mieren. Auch die für Außen­ste­hende völlig zusam­men­hang­lose Präsen­tion der Plan­skizze in öffent­li­cher Sitzung am Dienstag hat niemand moti­viert, sich dazu zu erklären.

    Ganz abge­sehen davon hätte Ihre Frak­tion im Vorfeld ausrei­chend Gele­gen­heit gehabt, den nicht­öf­fent­li­chen Charakter des “Work­shops” zu rügen und auf Öffent­lich­keit zu drängen. Ich habe davon nichts mitbe­kommen.

    Freund­liche Grüße
    Klaus Bach­huber,
    schleissheimer-zeitung.de

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    • Sehr geehrter Herr Bach­huber, sehr geehrte Lese­rinnen und Leser der schleiss­heimer-zeitung,

      es wurde nicht nach­träg­lich die Öffent­lich­keit hinsicht­lich des Work­shops herge­stellt, sondern zu Beginn der Sitzung aus der von Bürger­meister Kuch­l­bauer ange­setzten nicht­öf­fent­li­chen Behand­lung eine öffent­liche gemacht. Dies erfolgte aufgrund eines entspre­chenden Antrags von GR Elsner (SPD). Gemein­de­räte haben erst beim Tages­ord­nungs­punkt “Geneh­mi­gung der Tages­ord­nung” Einfluss auf die Inhalte und die öffent­liche oder nicht­öf­fent­liche Behand­lung einzelner Tages­ord­nungs­punkte. Davor ist der 1. Bürger­meister Herr der Tages­ord­nung.

      Auch die Abstim­mung über den Touris­mus­be­auf­tragten wurde im Dezember am Anfang der Sitzung mit großer Mehr­heit (gegen die Stimmen der FW) von der nicht­öf­fent­li­chen in die öffent­liche Sitzung verschoben. Eine große Mehr­heit der Gemein­de­räte nimmt ihre Aufgabe also ernst, an den Punkten, an denen Trans­pa­renz herge­stellt werden muss, diese auch herzu­stellen. Dass Herr Kuch­l­bauer und seine Freien Wähler das immer wieder anders sehen, kann nicht dem Rest des Gemein­de­rats ange­lastet werden.

      Viele Grüße
      Florian Spirkl,
      SPD-Frak­ti­ons­spre­cher

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