Orts­nach­richten gehen am Ort vorbei

10.03.2019 | Rathaus | 0 Kommentare

Ein neues Gesicht haben seit der Januar-Ausgabe die Gemein­de­nach­richten. Ein anderer Verlag hat die Heraus­gabe über­nommen. Dadurch haben sich die Rahmen­be­din­gungen für poten­ti­elle Inse­renten dras­tisch verän­dert. Der Gewer­be­ver­band sieht es für die örtli­chen Klein­be­triebe nun nicht mehr als inter­es­sant an.

Die Orts­nach­richten werden nun von der „Land­kreis Anzeiger GmbH“ in Unter­schleiß­heim heraus­ge­geben, die auch den “Lohhofer und Land­kreis-Anzeiger” erstellt. Durch das neue Geschäfts­mo­dell gibt es Kombi-Preise für beide Hefte. Damit sind Inse­rate insbe­son­dere für Unter­schleiß­heimer Betriebe inter­es­sant, die auch bereits den Löwen­an­teil in den ersten beiden Ausgaben stellen.

Betriebe, die an dieser zeit­li­chen und räum­li­chen Kombi­na­tion inter­es­siert sind, fahren damit günstig – aber die Einzel­bu­chungen aus Ober­schleiß­heim für Ober­schleiß­heim haben sich deut­lich verteuert. „Was hat das noch mit Ober­schleiß­heimer Orts­nach­richten zu tun?“, wundert sich Walter Klar, der Vorsit­zende des Gewer­be­ver­bandes.

Der Gewer­be­ver­band hatte im alten Orts­nach­rich­ten­blatt zuletzt regel­mäßig für Werbe­ak­tionen ganze Seiten gebucht, um den Mitglieds­be­trieben güns­tige Auftritte zu ermög­li­chen. Die Preise für eine derar­tige Seite hätten sich nun verdrei- bis vervier­facht, schil­dert Klar: „Damit können wir unseren Klein­ge­wer­be­trei­benden keine vernünf­tigen Ange­bote mehr bieten.“ Ein Werbe­forum für Betriebe aus Nach­bar­orten abzu­geben, sei aber „nicht der Sinn von Orts­nach­richten“.

Der Über­gang der Orts­nach­richten vom „Münchner Nord­rund­schau Verlag“ mit Sitz in München zur „Land­kreis Anzeiger GmbH“ in Unter­schleiß­heim sei von den mitein­ander verzahnten Verlagen ohne Zutun der Gemeinde verein­bart worden, schil­dert Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer. Dem Rathaus sei der Wechsel bloß mitge­teilt worden.

Für die Gemeinde hätten sich die Kondi­tionen nicht verän­dert. 1400 Euro zahlt das Rathaus monat­lich zu jeder Ausgabe, wie bisher. Im neuen Modell gibt es dafür nun sogar 24 Seiten für jede Ausgabe, bisher waren es 16. Der Gewer­be­ver­band habe mit dem neuen Verlag bereits verhan­delt, schil­dert Klar, aber ohne befrie­di­gende Ergeb­nisse. Bei der Haupt­ver­samm­lung des Verbands im März werde man die Mitglieds­be­triebe „infor­mieren, dass sich Werbung dort für die wenigsten lohnt“.

Für den Gewer­be­ver­band ist der Vorgang „einer von vielen Fällen, wo Situa­tionen geschaffen werden, ohne das Gewerbe anzu­spre­chen“. Die Finan­zie­rung werde dann aber von den Gewer­be­trei­benden erwartet.

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