Neues Bürger­be­gehren für Stra­ßen­un­ter­füh­rung

29.01.2019 | Parteien | 10 Kommentare

Eine Unter­füh­rung der Bundes­straße B471 unter der Bahn­linie soll den höhen­glei­chen Bahn­über­gang in der Dach­auer Straße ersetzen. Das fordert ein erneutes Bürger­be­gehren, das zehn Jahre nach dem  geschei­terten iden­ti­schen Anlauf wieder aus dem Umfeld der Freien Wähler gestartet wurde.

Als Ziel ist formu­liert, „dass die Gemeinde Ober­schleiß­heim unver­züg­lich die Besei­ti­gung der höhen­glei­chen Eisen­bahn­kreu­zung mittels einer Stra­ßen­un­ter­füh­rung mit allen zur Verfü­gung stehenden Mitteln einfor­dert“. Als Initia­toren zeichnen (v. li.) Claus Müller, Gerlinde Kufer und Kurt Weber, alle­samt Vereins­mit­glieder bei den Freien Wählern. Die FW-Gemein­de­räte Hans Hirsch­feld und Hans Negele haben sich bereits als Unter­stützer bekannt.

2009 war die Stra­ßen­un­ter­füh­rung schon einmal von einem Bürger­be­gehren gefor­dert worden. Einer der Initia­toren damals war der heutige Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer (FW). Der Gemein­derat hatte  als Alter­na­tive eine Tiefer­le­gung der Bahn zum Bürger­ent­scheid gestellt und dieser Vorschlag erhielt die Mehr­heit.

„Aber passiert ist seitdem nichts“, resü­miert Hans Negele. Die FW hatte im Gemein­derat den von Bürger­meister Kuch­l­bauer vorge­legten neuen Ansatz für eine Trog­lö­sung zunächst mitge­tragen. „Wir wären ja dafür, dass der Bahn­tunnel kommt“, sagte Negele, „aber er kommt halt nicht.“

Die Bahn­schranke ist zu den Haupt­ver­kehrs­zeiten länger geschlossen als offen, die Schließ­zeiten dürften sich eher noch erhöhen. Die Initia­toren des Bürger­be­geh­rens sehen es als unum­gäng­lich, die Bahn­kreu­zung aufzu­lösen, um „das Ende des Staus auf der B471 und den Orts­straßen“ zu errei­chen, wie es auf ihrer Werbung um Unter­schriften heißt: „Die reali­sier­bare und kosten­güns­tige Stra­ßen­un­ter­füh­rung ist besser als das derzei­tige Verkehrs­chaos an der Bahn­schranke.“

Man sei „verpflichtet, den untrag­baren Zustand irgendwie zu beenden“, findet Hirsch­feld. „Die Ober­schleiß­heimer haben es verdient, dass man ihnen jetzt die Wahr­heit sagt“, betont Gerlinde Kufer, aus den jüngsten Studien zu einer mögli­chen Tiefer­le­gung der Bahn könne „jeder Sechst­klässler raus­lesen, dass die Bahn einfach kein Inter­esse daran hat“.

Allein der Abgas­aus­stoß der wartenden Fahr­zeuge sei „eine ganz große gesund­heit­liche Belas­tung“, klagt sie. Der Ausweich­ver­kehr belastet zudem seit jeher die Ober­schleiß­heimer Wohn­sied­lungen. Immens sei ohnehin „der volks­wirt­schaft­liche Schaden durch die vergeu­dete Zeit beim Warten an der Bahn­schranke“, findet Claus Müller.

Die Bedenken, mit freier Fahrt für den Durch­gangs­ver­kehr eine Schleuse zu öffnen und damit den Verkehr auf der B471 noch zu stei­gern, sind für die Initia­toren nicht real. „Warum soll das Verkehr anziehen“, fragt Hans Negele. Während der sechs­wö­chigen Tota­l­öff­nung der Bahn­schranke bei der Gleis­sa­nie­rung im Vorjahr sei über­haupt kein Anstieg des Verkehrs spürbar gewesen. „Ein Bahn­tunnel würde genau den glei­chen Verkehr bewirken“, argu­men­tiert Müller.

Die Initia­toren sammeln nun Unter­schriften für ihr Bürger­be­gehren, knapp 900 werden nötig sein. Anschlie­ßend muss der Gemein­derat über die recht­liche Zulas­sung befinden. Den Initia­toren schwebt vor, dass zusammen mit der Euro­pa­wahl am 26. Mai dann schon über das Bürger­be­gehren abge­stimmt werden könnte.

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10 Kommentare

  1. Leider ist es noch nicht mal möglich, die Schwer­trans­porter zu kontrol­lieren, die hier nicht durch­fahren dürfen, wie wäre es mit entspre­chenden Strafen? Ebenso die verspro­chene Verbes­se­rung, da die stehenden Autos bei laufendem Motor soviel Dreck ausstoßen, warum wird das nicht bestraft? Spricht sich auch rum.
    Die Pläne sind alle sehr vage und auch wenn es nur erste Vorschläge sind, fehlen mir konkre­tere Modelle, um mir das Ganze vorstellen zu können? Beispiels­weise, wo der Verkehr in der langen Bauphase umge­leitet werden soll.
    Einen Vernünf­tigen, beleuch­teten Radweg entlang der B471 nach München fände ich super, dann muss man nach der Schicht nicht durch dunklen Wald und am Stra­ßen­strich vorbei. Aus dem Grund fahre ich MVV oder Roller, durch beides fühlt sich ja die Auto­Lobby gestört.
    Ja, und ich bin froh, wenn die Schränke unten ist und mal für kurze Zeit Ruhe. Eine Unter­füh­rung müsste weit­läufig z.B. nach dem Kreis­ver­kehr anfangen und vor Dachau raus­kommen, damit wir Ober­schleiss­heimer davon was haben, und nicht nur noch mehr Brum­mi­fahrer was davon haben. Z.B. der Petuel­tunnel in München ist toll geworden und die Ober­fläche eine grüne Oase für die Anwohner. Wie gesagt, das muss im Vorfeld alles gut durch­dacht und vorge­legt werden, wie z.B. die Bewohner an der Dach­auer Straße an ihre Wohnungen kommen, also Ausfahrten vom Tunnel… So macht mir das schon Sorgen und ich werde eher dagegen stimmen.

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  2. Oh ja! Es wird heftig disku­tiert und gestritten, es werden lösbare Aufgaben wie z.B. die Anbin­dung der Anwohner ostwärts der Schranke als ko-Krite­rium verkauft, es gibt Behaup­tungen teils unter der Gürtel­linie… aber — leider, leider — vermisse ich realis­ti­sche Lösungs­al­ter­na­tiven.
    Keiner Partei ange­hörig, tue ich mich leicht, eine Lösung in den Vorder­grund zu stellen, die dem Bürger­be­gehren zugrunde liegt. Dabei nichts gegen krea­tive Ideen! Aber weitere Jahr­zehnte darauf warten, bis auch der Durch­gangs­ver­kehr aufs Lasten­radl umsteigt oder den ÖPNV nutzt, andeu­tungs­weise gar aussitzen will, bis der Indi­vi­du­al­ver­kehr abge­schafft ist, ist — nett ausge­drückt — träu­me­risch schräg und hilft mir als Bürger nicht.
    Und ja: Natür­lich hätte ich mir gewünscht, dass der Gemein­derat geschlossen auftritt: nur gemeinsam ist man wirk­lich stark. Wenn sich aber offen­sicht­lich die Frak­tionen gegen­seitig den Erfolg nicht gönnen, teils ideo­lo­gi­sche Betrach­tungen in den Vorder­grund stellen und persön­liche Angriffe starten, geht das zu Lasten der „normalen“ Bürger der Gemeinde, liebe Räte. Ich fühle mich da nicht gut vertreten. Mangels alter­na­tiver Lösung unter­stütze ich daher einen Bürger­ent­scheid.

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  3. Alle Beiträge disku­tieren nur “Lösungen” inner­halb Ober­schleiß­heims — einmal soll die Bahn unter der Straße verschwinden (was wegen der Kosten-/Nut­zen­frage von den entschei­denden Akteuren in allen geprüften Vari­anten rigogos abge­lehnt wird!), nun soll die Straße mal wieder unter der Bahn verschwinden.
    Bei dem Vorschlag des Bürger­be­geh­rens fühle ich mich wie beim Brexit (wir machen einen Oxit?): es wird keine Plan­zeich­nung gezeigt — wo beginnt das Ding auf beiden Seiten, wie kommt man in den östli­chen Teil Ober­schleiß­heims, wenn man wie wir in der Ring­straße wohnt?
    Eine mögliche und nahe­lie­gende Verkehrs­zu­nahme durch den Ausbau der B471 auf 4 Spuren in weiten Teilen außer­halb Ober­schleiß­heims in beiden Rich­tungen und dem Wegfall des Stör­fak­tors Schranke wird einfach wegge­wischt. Dass man dann ampellos und schran­kenlos Ober­schleiß­heim durch­fahren kann, wird man sicher­lich den geplagten Pend­lern vorent­halten können — man sollte dann aber konse­quen­ter­weise die blauen “U”-Schilder abbauen.
    Richtig wäre, ein Gesamt­kon­zept Ausbau der A92 + Umge­hungs­straßen B471 und Staats­straße zu fordern. Das käme aller­dings erst, wenn es ein Fahr­verbot aller umwelt­schäd­li­chen Fort­be­we­gungs­mittel wegen der Umwelt­be­las­tung in Ober­schleiß­heim gibt — leider haben mal wieder fach­kun­dige Insti­tute nach­ge­wiesen (berechnet!), dass wir ja im Vergleich zu München und wich­tigen Umland­ge­meinden mit die geringste Belas­tung haben. Und unsere poli­ti­schen Vertreter und andere Entscheider müssten sich mal von den Totschlag­ar­gu­menten lösen — unrea­lis­tisch, zu teuer, führt teil­weise durch Natur­schutz­ge­biet und dei Münchner Flur.… . Aber dazu müssen erst unsere Schüler auf die Straße gehen, die unter den monu­men­talen Fehl­ent­schei­dungen weiter­leben dürfen …äh müssen. Denn bei jeder inner­ört­li­chen Lösung wäre der Gedanke einer Umge­hungs­straße komplett für alle Zeiten vom Tisch. Wie konnte man auch einen Kommentar in der SZ lesen “… man sollte froh sein, dass es ein solches Hindernis (die Bahn­schranke mit ihren Schlie­ßungs­zeiten) gibt”, könnte der ein oder andere Fahrer doch nach einer Lösung des weit­räu­migen Umfah­rens suchen.

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  4. Die meisten Aussagen zur Stra­ßen­un­ter­füh­rung haben sich nicht geän­dert. Bereits 2009 beim Bürger­ent­scheid wurden die glei­chen Argu­mente verwendet. Auch dieses Mal wurden Horror­sze­na­rien aufge­baut. Begriffe wie Stra­ßen­un­ter­füh­rung zieht Verkehr an, Mons­ter­bau­werk, Bewohner der Dach­auer Straße kommen nicht mehr aus ihren Häusern, vier­spu­riger Ausbau der B471 durch den Ort, etc.etc. Die Schreiber dieser Argu­mente vergessen aber folgendes:
    • Auch die Bahn im Trog zieht Verkehr an und die Autos und LKW‘s „rasen“ durch den Ort.
    • Es gibt ein LKW-Fahr­verbot durch Ober­schleiß­heim. Es lässt sich nur schwer kontrol­lieren, da die Polizei hinter jedem LKW herfahren müsste, um fest­zu­stellen, dass er ohne Halt durch Ober­schleiß­heim durch­fährt. Ansonsten ist er Anlieger.
    • Die Stra­ßen­un­ter­füh­rung ist ein Mons­ter­bau­werk, ca. 800 m lang. Es wird aber dabei vergessen, dass der Bahn­trog ca. 1,1 km lang ist. Ist das kein Mons­ter­bau­werk?
    • Lt. vorlie­genden Plänen bleibt die alte Dach­auer Str. erhalten.
    • Vier­spu­riger Ausbau der B 471 durch Ober­schleiß­heim ist mit keinem Wort in irgend­einem Wege­plan oder Stra­ßen­aus­bau­plan enthalten. Die Aussage von Herrn Braun ist also nur eine persön­liche Vermu­tung oder nur, um Ängste in der Bevöl­ke­rung zu schüren.
    Mein Fazit: Es sollen Ängste geschürt und die Leute von einer Zustim­mung zur Stra­ßen­un­ter­füh­rung abge­halten werden. Wobei ich mich ernst­haft frage, was der Hinweis beim Leser­brief vom Dr. Kropp auf den Immo­bi­li­en­be­sitz an der Kreu­zung Dach­auer-/Fei­er­abend­straße eines Haupt­un­ter­stüt­zers soll. Wo ist hier der Zusam­men­hang? Soll der Eigen­tümer der Immo­bilie in der Bevöl­ke­rung madig gemacht werden? Wie schrieb Dr. Kropp: „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“
    Nun zu den Leser­briefen von Frau Lind­büchl. Ich kann nur Allge­mein­thesen der Grünen Bundes­partei erkennen, die sie scheinbar abge­schrieben hat. Ich vermisse in diesem Leser­brief (1.2.19) konkrete Vorschläge zur Lösung der Ober­schleiß­heimer Verkehrs­pro­bleme. Die im Leser­brief vom 4.2.19 darge­legten Jahres­zahlen (2021, 2030) betreffen den Ausbau der A92. Wo ist hier der Zusam­men­hang zur Besei­ti­gung des höhen­glei­chen Bahn­über­gangs in Ober­schleiß­heim? Es gibt noch keine Planungen für Ober­schleiß­heim.
    Neu ist für mich, dass ein Ober­schleiß­heimer Bürger­meister Einfluss auf Bundes– und Landes­themen wie z.B. ÖPNV nehmen kann. Was soll also der Leser­brief sagen? Ist es wie bei allen Poli­ti­kern, viel schreiben oder reden, aber nichts aussagen? Oder ist in den Leser­briefen wichtig, dass der Name Lind­büchl drunter steht? Will sie nächstes Jahr als Bürger­meis­terin kandi­dieren?
    Vor ca. 10 Jahren wurde ein Verkehrs­kon­zept (auch von mir) bean­tragt und 100.000 Euro dafür im Haus­halt vorge­sehen. Wo ist dieses Verkehrs­kon­zept? Was ist mit dem Geld passiert? Für mich ist es eine vordring­liche Aufgabe des gesamten Gemein­de­rates, auch der Grünen, ein Verkehrs­kon­zept zu entwi­ckeln. Schon im Hinblick auf eine mögliche gigan­ti­sche Bebauung Nähe Mitten­heim und einem mögli­chen Groß­pro­jekt von BMW.
    Ich war 2009 auch für eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung. Doch mitt­ler­weile denke ich auch über Alter­na­tiven nach. Wie wäre es mit der Verle­gung der B 471 an die Auto­bahn zusammen mit der Staats­straße? Kommunen im Osten bis nach Garching fordern eine Verle­gung der Bundes­straße. Warum soll sich Ober­schleiß­heim nicht anschließen? Auch finde ich inter­es­sant, den Gedanken der Bahn aufzu­greifen und den Schienen-Güter– und Fern­ver­kehr an die Auto­bahn zu verlegen. Damit würde auf den Gleisen inner­orts nur noch die S‑Bahn verkehren und „Mons­ter­bau­werke“ wären nicht mehr vonnöten und die Schranke kann bleiben. Und das Thema durch­gän­giger Verkehr auf der B 471 (sowohl bei der Stra­ßen­un­ter­füh­rung als auch der Bahn in Trog) durch den Ort wäre vom Tisch.
    Emil Köbele

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  5. Es ist nicht mehr zu über­sehen, der Kommu­nal­wahl­kampf hat diesmal sehr früh begonnen und die Freien Wähler haben ihr Lieb­lings­thema wieder aus der Versen­kung geholt: Die Über- bzw. diesmal Unter­füh­rung der Dach­auer Strasse beim Bahn­über­gang. Dieses Thema lässt sich bis in die 1970er Jahre zurück­ver­folgen.

    Wer nun eine so „schnu­cke­lige“ Unter­füh­rung wie in Unter­schleiß­heim im Sinn hat, der irrt gewaltig. In Ober­schleiß­heim handelt es sich bekannt­lich um eine Bundes­straße und die Bahn­un­ter­füh­rung muss nach Vorgaben für eben diese Straßen geplant und gebaut werden. Dies bedeutet unter anderem eine lichte Höhe von mindes­tens 4 Metern. Die Fahr­bahn wird also im Schei­tel­punkt etwa 6 Meter unter­halb Ober­kante der Bahn­gleise liegen. Dies bedeutet, dass der Abstand zwischen Gleis und Sonnen­straße zu kurz ist, um den von Hr. Negele erwähnten Kreisel bauen zu können. Aber dies wurde ja alles schon vor 10 Jahren im Detail behan­delt und hier hat sich auch seither bei den Bauvor­gaben inhalt­lich nichts wirk­lich grund­le­gend geän­dert.

    Wie erst letzte Woche in der Presse zu lesen war, wird die B471 west­lich von Ober­schleiß­heim ab A92 vier­streifig ausge­baut. Entspre­chende Planungen laufen auch für den östli­chen Teil bis Garching Hoch­brück. Dies bedeutet, die Unter­füh­rung wird eben­falls von Anfang an vier­streifig geplant. Aufgrund der kurzen Distanz ist anzu­nehmen, dass dann das Teil­stück bis zur A92 eben­falls gleich mitge­plant und gebaut wird.

    Die B471 ist im Orts­be­reich offi­ziell als Umlei­tungs­strecke U3 ausge­schil­dert. Daran wird sich auch nichts ändern, auch wenn es den Freien Wählern nicht passt. Ober­schleiß­heim ist da kein Einzel­fall. Es ist auch eine Illu­sion zu meinen, die Hersteller von Navi­ga­ti­ons­ge­räten und ‑Soft­ware könnten von „zustän­diger Stelle“ ange­wiesen werden, eine Sonder­regel für Ober­schleiß­heim einzu­pro­gram­mieren. Erst einmal gibt es keine zustän­dige Stelle, die den Herstel­lern eine Weisung geben könnte, außerdem könnten diese Firmen zusperren, würden sie die Sonder­wün­sche aller Gemeinden umsetzen.

    Wenn die Unter­füh­rung erst einmal gebaut ist, dann ist die Chance für eine Verle­gung der B471 endgültig vertan und eine vier­strei­fige Bundes­strasse führt final mitten durch den Ort.

    Wer einen Eindruck haben möchte, wie es zukünftig in Ober­schleiß­heim aussehen könnte, möge sich die Bahn­un­ter­füh­rung in der Verdis­trasse in München Ober­men­zing ansehen. Anbei ein Ausschnitt aus Google Street­view, https://www.google.com/maps/@48.1641508,11.4790353,3a,75y,281.24h,102.03t/data=!3m6!1e1!3m4!1skwdHEFOK2ZDV_yU8R3VqGQ!2e0!7i13312!8i6656

    Günter Braun

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  6. Natür­lich ist der Bahn­über­gang ein Ärgernis für viele; nur, wenn man sich die Nummern­schilder der dort wartenden Fahr­zeuge anschaut, sind es fast ausschließ­lich auswär­tige Verkehrs­teil­nehmer, die den regel­mä­ßigen Stau auf der A99 und A92 zu umgehen versu­chen. Der orts­kun­dige Schleiß­heimer fährt möglichst nicht über den Bahn­über­gang.
    Die einzig mögliche Bauva­ri­ante wäre eine Verle­gung der Dach­auer Straße südlich des Schloss­ka­nals, und das wäre ein Monster-Projekt mit zwei­ma­liger Querung des Kanals und dazwi­schen­lie­gender Unter­füh­rung, verbunden mit einem massiven Flächen­ver­brauch; hier von kosten­günstig zu reden, ist schon sehr verwegen; und das alles, damit dann jeder bulga­ri­sche Brum­mi­fahrer endlich freie Fahrt durch Ober­schleiß­heim hat (nichts gegen Bulgaren!), und diese Möglich­keit wird mit Sicher­heit äußerst intensiv genutzt werden. Auf diese Art und Weise holen wir uns den Auto­bahn-Schleich­ver­kehr erst recht in den Ort.
    Wie schrieb ein Leit­ar­tikler vor ein paar Tagen in der SZ:“manche Gemeinde im Osten Münchens wäre glück­lich, sie hätten so einen Bahn­über­gang, weil sie dort inzwi­schen vom Ausweich-Durch­gangs­ver­kehr tag-täglich über­rollt werden”.
    Man möchte fast froh sein darüber, dass die Haus­halts­lage der Gemeinde wegen verschie­denen anste­henden Groß­pro­jekten (Mitten­heimer Brücke, Hallenbad, Schul­umbau etc.) so ange­spannt ist, dass allein die Zusatz­kosten für Rad-und Fußwege auf viele Jahre wohl nicht finan­zierbar sein werden.
    Nebenbei sollte nicht uner­wähnt bleiben, dass einer der Haupt-Unter­stützer bei den FW zufäl­li­ger­weise eine große Immo­bilie an der Kreu­zung Dach­auer-/Fei­er­abend­straße besitzt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Fazit: mit der Unter­füh­rung lösen wir unsere Verkehrs­pro­bleme nicht! Wir schaffen dafür aber jede Menge neue!

    Dass das Thema Stra­ßen­un­ter­füh­rung ausge­rechnet jetzt auftaucht, ist wohl eher dem kommenden Kommu­nal­wahl­kampf geschuldet und soll wohl vom Unwillen unseres FW-Bürger­meis­ters, sich z.B. für die Trog-Lösung einzu­setzen, ablenken. Viel­mehr wäre es Aufgabe unserer beiden FW-Bürger­meister, ein schlüs­siges Verkehrs­kon­zept (ÖPNV, Radwege, inner­ört­li­cher Verkehr, etc.) für OSH zu erstellen, insbe­son­dere vor dem Hinter­grund der künf­tigen Heraus­for­de­rungen wie z.B. die Ansied­lung der LMU, Mitten­heim, BMW? und dieses dann auch mit aller Macht nach außen zu vertreten. Leider Fehl­an­zeige.

    Mit besten Grüßen
    Dr. Fritz-Gerrit Kropp, GR, Frak­tion der Grünen

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  7. Sehr geehrte Mitbür­ge­rinnen und Mitbürger,

    den erneuten Versuch der Freien Wähler, eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung als Heilung für das Ober­schleiß­heimer Verkehrs­chaos zu verspre­chen, darf man zum einen sicher als Wahl­kampf­auf­takt verstehen und zum anderen als Verzweif­lungstat.
    Wir Grüne wollen den Freien Wählern nicht abspre­chen, das Beste für Ober­schleiß­heim zu wollen, dennoch wollen wir von diesem heil­ver­spre­chenden Ansinnen den Feen-Staub wegpusten:

    Der Auto­ver­kehr kolla­biert nahezu überall – nicht nur in Ober­schleiß­heim.
    Die Auto­in­dus­trie produ­ziert nimmer­müde Autos am laufenden Band, der Verbrau­cher kauft sie und will sich damit unein­ge­schränkt fort­be­wegen. Die Prognose laut Studie: Bis zum Jahr 2020 sind 45,2 Millionen Perso­nen­fahr­zeuge auf Deutsch­lands Straßen unter­wegs! Das ist erschre­ckend und die Verkehrs­wende drin­gend geboten.

    Die Navi­ga­ti­ons­sys­teme in den Autos empfehlen bei Stau auf der A99 die Ausweich­route durch Ober­schleiß­heim, die Ablei­tungen der Staats­straße 2053 aus südli­cher und nord­öst­li­cher Rich­tung fließen alle nach und durch Ober­schleiß­heim. Es ist nicht seriös, die Zeit der Bahn­gleis­sa­nie­rung als Refe­renz für „kein Stau bei dauer­haft offenem Bahn­über­gang“ anzu­preisen, denn diese lag in der grund­sätz­lich verkehrs­armen Sommer­fe­ri­en­zeit.

    Eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung macht den Verkehr in Ober­schleiß­heim nicht weniger! Mit der Stra­ßen­un­ter­füh­rung schafft man eine Auto­bahn im Ort für alle Ausweich­routen und wir hätten keinen Deut weniger gesund­heits­schäd­liche Abgase.

    Das ca. 800 m lang­ge­zo­gene, möns­tröse Bauwerk würde einen histo­ri­schen Teil unserer Gemeinde verschan­deln und wäre wegen der Lage am Schleiß­heimer Kanal tech­nisch immens aufwändig und dementspre­chend teuer. Das kann man nicht als “kosten­günstig” bezeichnen. Bei der aktu­ellen klammen Haus­halts­lage könnte die Gemeinde noch nicht mal die ihr dann zufal­lenden Kosten für Rad-und Fußweg­un­ter­füh­rungen stemmen.

    Wir müssen umdenken und zukunfts­fä­hige Inves­ti­tionen tätigen.
    Der öffent­liche Perso­nen­nah­ver­kehr muss endlich ernst­haft und zuver­lässig ertüch­tigt werden, so dass jeder­mann bereit ist, das Auto öfter stehen zu lassen. Die Fahr­rad­wege müssen attraktiv und effektiv ausge­baut werden.
    Wir haben jüngst den Bericht des baye­ri­schen Innen­mi­nis­ters gehört: Bayern sei ein reiches Land, reicher als jemals zuvor. Unser Verhand­lungs­partner für die Ober­schleiß­heimer Zukunft ist der Frei­staat Bayern. Durch die Ansied­lung der LMU in Ober­schleiß­heim wird sich unser Ort um einiges vergrö­ßern. Und viele, viele weitere Menschen werden aus allen Rich­tungen zu uns kommen. Dieses Szenario zu regeln ist somit auch! Aufgabe des Frei­staates Bayern. Mit diesem gehört jetzt gut, klug und visionär verhan­delt und trag­fä­hige Verkehrs­kon­zepte erar­beitet.
    Dazu fordern wir den Bürger­meister auf – unver­züg­lich und mit allen ihm zur Verfü­gung stehenden Mitteln, unter Einbezug aller künf­tigen Entwick­lungen und Akteure am Ort!

    Ziel soll es sein, dass weniger Autos durch Ober­schleiß­heim fahren müssen, weil der ÖPNV zuver­lässig funk­tio­niert, es mehr Busse, S‑Bahnhaltestellen, Stadt­bahnen, Fahr­rad­wege und Fußwege als Alter­na­tive gibt.

    Ingrid Lind­büchl für die Frak­tion Bündnis 90/Die Grünen

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  8. Eine äußerst vernünf­tige Initia­tive der FW. Seit Jahr­zehnten wird auf die “Bahn im Tunnel” gehofft. Darauf weiter zu speku­lieren, ist reali­täts­fremd.
    Eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung kann zügig und konkret geplant und finan­ziert werden. Vorbe­halte bzgl. dem paral­lelen Schloss­kanal können bei poli­ti­schem Willen ausge­räumt werden.
    Natür­lich muss gleich­zeitig die Lösung der Auto­bahn­auf­fahrt geschehen. Sonst verla­gert sich der Stau nur ein paar hundert Meter weiter.
    Ich halte dies alles für das entschei­dende Infra­struk­tur­pro­jekt für Ober­schleiß­heim.

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  9. Endlich! Ich habe mich schon oft gefragt, warum nicht endlich die Stra­ßen­un­ter­füh­rung kommt. Dies umzu­setzen, bietet sich bei der geraden Stra­ßen­füh­rung doch gera­dezu an.
    Es muss sich endlich etwas tun, wenn die Bahn­un­ter­füh­rung einfach nicht reali­siert wird. Beim letzten Bürger­ent­scheid habe ich noch nicht in Ober­schleiß­heim gewohnt.
    Ich unter­stütze den erneuten Vorstoß.

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    • Wer meint, dass das neue Bürger­be­gehren eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung bringen soll, ist ein*e Traumtänzer*in. Vor 1 Deze­nium — da zogen wir gerade nach OSH — war dieser Gedanke schon unrae­lis­tisch. Ihn nun schon wieder mit Leben erfüllen zu wollen — ist mehr als eine Illu­sion.
      Eine ganz einfache Frage an die “3” von der FW: “Können die 3 FW-Initia­toren den Oberschleissheimer*innen bitte erklären, wie die Bewohner*innen des östl. am Bahn­über­gang gele­genen Häuser­blocks (an der Dach­au­er­straße) in ihre Wohnungen kommen sollen bzw. verlassen können, wenn die Unter­füh­rung kommt? Die Zufahrt ist dann im wahrsten Sinne des Wortes zu oder gar nicht mehr vorhanden! Haben Sie sich jemals Gedanken darüber gemacht?
      Die Mindest­durch­fahrts­höhe von 4 m benö­tigt eine Auffahrts­rampe von ca 75 — 100m. Da gibt es keinen Platz für eine Zufahrt. Glei­ches gilt für weitere östlich gele­gene Häuser. Für mich ist die Unter­füh­rung eine Utopie, eine Fata­mor­gana und muss deshalb weiter über den Fly-over in den “Westen” fahren.
      Bert Wander

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